Nikki Haley warf nun offiziell das Handtuch

Haley gibt Präsidentschaftsbewerbung in USA auf

Mittwoch, 06. März 2024 | 17:23 Uhr

Die Republikanerin Nikki Haley zieht sich offiziell aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück und macht so den Weg frei für eine erneute Kandidatur des früheren Amtsinhabers Donald Trump. Die 52-Jährige verkündete ihre Entscheidung am Mittwoch in ihrem Heimat-Bundesstaat South Carolina. Damit kommt es zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und dem aktuellen demokratischen US-Präsidenten Joe Biden, der für eine zweite Amtszeit antreten will.

Haley zog die Konsequenzen, nachdem Trump am Dienstag beim “Super Tuesday” eine Siegesserie hingelegt und fast alle Abstimmungen für sich entschieden hatte. Umfragen sagen voraus, dass das Rennen zwischen Trump und Biden, der in seiner Partei keine ernstzunehmende interne Konkurrenz hat, durchaus knapp werden dürfte.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat der Republikaner oder der Demokraten werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Offiziell gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten erst bei Parteitagen im Sommer. Die eigentliche Präsidentenwahl steht schließlich am 5. November an.

Beim Super-Wahltag am Dienstag hatten die Republikaner Vorwahlen in 15 Bundesstaaten abgehalten, die Trump bis auf eine Ausnahme allesamt gewann. Haley fuhr zwar einen kleinen Überraschungssieg im nordöstlichen Bundesstaat Vermont ein, wie zuvor schon im liberalen Hauptstadtdistrikt Washington. Dies fiel zahlenmäßig aber kaum ins Gewicht und war daher nur ein symbolischer Erfolg in einem ansonsten eher aussichtslosen Rennen.

Trump gewann die übrigen Vorwahlen mit Leichtigkeit und war auch für die weiteren Abstimmungen der klare Favorit. Haley – die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, die in dieser Rolle in den ersten Jahren von Trumps Präsidentschaft dessen Außenpolitik vertreten hatte – gab angesichts seiner Dominanz in dem Rennen nun auf.

Damit steht Trump bereits vor dem Ende der Vorwahlen als Präsidentschaftskandidat seiner Partei fest, auch wenn seine offizielle Kür beim Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee Mitte Juli noch aussteht. Da auch Biden unabhängig vom Vorwahl-Prozedere als Kandidat der Demokraten als gesetzt gilt, werden die beiden im November zum zweiten Mal gegeneinander antreten – sofern nicht einer von ihnen noch überraschend aus anderen Gründen ausscheiden sollte.

Trump ist mitten im Wahljahr mit vier Strafverfahren konfrontiert, wegen verschiedener schwerwiegender Vorwürfe. Unter anderem muss er sich vor Gericht verantworten wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 nachträglich umzukehren. Ob es in einem der Gerichtsverfahren bis zum Wahltermin ein rechtskräftiges Urteil geben könnte, ist allerdings fraglich. Und selbst eine Verurteilung würde Trump nicht per se daran hindern, die Wahl zu bestreiten.

Sollte Trump am Ende doch noch über eines der Strafverfahren stolpern und als Präsidentschaftskandidat ausfallen, könnte Haley theoretisch als Plan B ihrer Partei zurückkehren. Ihre Wahlkampagne ist – wie auch bei anderen Präsidentschaftsbewerbern, die das Rennen verlassen haben – rein technisch nur ausgesetzt und ließe sich im Zweifel wiederbeleben. Die Tatsache, dass sie trotz mehr als magerer Aussichten überhaupt derart lange im Rennen blieb, dürfte auch dafür sprechen, dass sie ihr Profil schärfen wollte.

Biden hatte den damaligen Präsidenten 2020 bei der Wahl 2020 herausgefordert und die Abstimmung gewonnen. Der Republikaner weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen, und verbreitet seitdem unbeirrt und ohne jede Grundlage Behauptungen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Trumps Feldzug gegen den Wahlausgang gipfelte damals in einem beispiellosen Gewaltausbruch: Am 6. Jännrr 2021 stürmten Trump-Anhänger den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington. Die Attacke auf das Herzstück der US-Demokratie hinderte Trump nicht an einem Comeback – ebenso wenig wie die vielen anderen Skandale während seiner Amtszeit von 2017 bis 2021.

Viele Amerikaner sind Umfragen zufolge wenig begeistert von einem erneuten Duell zwischen Trump und Biden bei der Präsidentenwahl im November, auch wegen ihres Alters. Biden ist 81 Jahre alt, Trump 77.

Sollte Trump die Wahl gewinnen, dürfte seine Politik noch einmal deutlich extremer werden. Die weitere US-Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine steht dann außenpolitisch ebenso auf dem Spiel wie die Mitgliedschaft der USA in wichtigen internationalen Bündnissen wie beispielsweise der NATO.

Von: APA/APAdpa/Reuters

Kommentare

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20 Kommentare auf "Haley gibt Präsidentschaftsbewerbung in USA auf"


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Aurelius
Aurelius
Kinig
1 Monat 27 Tage

Biden ist zu alt mittlerweile 83 deshalb gewinnt Trump

Faktenchecker
1 Monat 27 Tage


Geistig noch fit?
Trumps wirre Auftritte: Experte sieht Anzeichen von Demenz

https://www.morgenpost.de/politik/article241808572/trump-usa-praesident-aussetzer-aufritte-demenz.html

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

@Aurelius: Nicht nur aber auch. Trump ist ein Menschenfänger und leider scheint es in den USA niemanden zu geben der ihm das Wasser reicht. Das ist das eigentlich tragische. Weder die Demokraten noch die Republikaner haben es in den letzten 4 Jahre geschafft jemanden aufzubauen, bzw. hat sich jemand von alleine in den Vordergrund spielen können, das ist eher erschreckend. Gewinnen wird wohl Trump, aber das Volk der USA, ebenso wie der Rest der Welt dürfte eher verlieren.

Faktenchecker
1 Monat 27 Tage

Geboren: 20. November 1942 (Alter 81 Jahre), Scranton, Pennsylvania, Vereinigte Staaten

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

Trump ist bei Amtsantritt auch schon fast 79. Altersunterschied also 4 Jahre.

Faktenchecker
1 Monat 27 Tage

“Obama oder Biden? Donald Trumps Aussetzer heizen Debatte über mentalen Zustand an”

https://www.merkur.de/politik/wahl-donald-trump-auftritt-viktor-orban-mental-zustand-debatte-usa-2024-92812116.html

Hustinettenbaer
1 Monat 27 Tage

@Aurelius
Trump ist 77 Jahre “jung” ?
Verwechselt nix (Biden mit Obama, Nikki Haley und Nancy Pelosi, Ukraine und Gaza, Viktor Orbán ist Präsident der Türkei) ?

Wenn ich zwischen einem disziplinierten oder psychisch auffälligem Senior wählen müsste, würde mir die Entscheidung nicht schwer fallen.

https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-verwechselt-joe-biden-und-barack-obama-betretenes-schweigen-im-publikum-a-67d768b5-1095-4155-ab73-d3619b956bb7
https://www.merkur.de/politik/wahl-donald-trump-auftritt-viktor-orban-mental-zustand-debatte-usa-2024-92812116.html

Faktenchecker
1 Monat 27 Tage

Chrys
Biden: Geboren: 20. November 1942 (Alter 81 Jahre), Scranton, Pennsylvania, Vereinigte Staaten

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 26 Tage

@Faktenchecker
…tatsächlich sind alle beide zwei Jünglinge…in USA hat man die Wahl zwischen Pest und Cholera…und die restliche Welt darf das Resultat ausbaden…man fragt sich schon, warum dieses riesige Land nicht was Akzeptableres auf die Beine bringt…

🤪

DO-1909
DO-1909
Grünschnabel
1 Monat 27 Tage
Ich frage mich wer um alles in der Welt den Joe Biden noch wählt- kann es mir leider nur mit der komplett einseitigen Stimmungsmache bei uns in den Medien erzählen- unter Trump gab es weder Krieg noch sonst irgendetwas- seit Biden an die Macht kam steht die Welt kopfüber. Damals hatte man Angst Trump würde Krieg beginnen- zum Schluss war es aber Biden und nicht Trump. Damals auch: unter Trump´s laschen Regeln sterben zu viele an Covid. Gleicher Zeitraum bei Biden sind sogar noch mehr Leute gestorben. Für mich unverständlich wie man den Biden wählen kann, welcher sogar IRAQ und… Weiterlesen »
Faktenchecker
1 Monat 27 Tage

“Donald Trump hat keine Kriege geführt.” – Stimmt das?

“Nein, das wird an Stammtischen zwar gelegentlich behauptet, und richtig ist, unter seiner Regierung sind die USA in kein Land neu einmarschiert. Das ist aber eigentlich auch schon alles. ”

https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/donald-trump-hat-keine-kriege-gefuehrt-stimmt-das-104.html

Hustinettenbaer
1 Monat 27 Tage

@DO-1909
Vermutlich interessieren sich US-Wähler für unsere Medien so, wie wir uns für ihre.
Nämlich gar nicht.
Sie leben – wie es auch hier bei der Mehrheit der Fall ist – in ihrer jeweiligen Blase. Schreiben sich auf Telegram, X etc.
Gucken Fox News, nennen Belgien eine schöne Stadt, regen sich über Migranten (obwohl ihre Vorfahren sehr wahrscheinlich Einwanderer waren) auf, fordern Abschiebungen, die Vollziehung der Todesstrafe…

Kommt doch sehr bekannt vor.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-belgien-ist-eine-wunderschoene-stadt-a-1097881.html

Buffalo
Buffalo
Tratscher
1 Monat 27 Tage

Schade

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

Nit für insre Mainstream Schwurbler… 👆 Sem häng trump links neben Herrgott und rechts dr Ptuin… (olle ohne Maske und ungeimpft…😱) 😁 olm dr gleiche haufn alu Hut e… 😉

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

Wenn der Trumpl jetzt der einzige Kandidat ist, dann wird er es wohl schaffen, der republikanische Präsidentschaftskandidat zu werden…
😂😂😂🙊😂😂😂

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

Sehr schade, sie wäre um vieles besser als Trump gewesen, zudem hätte sie ein Alter gehabt das besser zu einem Präsidenten gepasst hätte. Trump wird im Juni 78 und Biden 82. 

ebbi
ebbi
Kinig
1 Monat 27 Tage

Ein Sprichwort besagt, es muss schlechter werden, bevor es besser wird.

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

@ebbi… Eben😁..wir hatten schon das “Schlechtere” B 😂

Orch-idee
Orch-idee
Universalgelehrter
1 Monat 27 Tage

Gestern Abend war auf Welt TV ein Bericht über Trump.
In diesem Bericht sieht man Massen Menschen die ihm wie ein Star zujubeln…
Viele Menschen stehen auch 7-8 Stunden vor dem Stadion, Schlange um ihn zu sehen. Die Amis lieben ihn noch sehr und wenn man diese Begeisterung sieht, dann scheint es fast unmöglich zu sein, dass Trump 2020 die Wahl verloren hat… m. M.

Wunder
Wunder
Superredner
1 Monat 26 Tage

Die spinnen, die Amis…

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