Befürchtung der STF

Kein Platz für Vereine in Rabland wegen Asylwerber?

Freitag, 17. November 2017 | 12:54 Uhr

Rabland – Bei der Beteiligung am SPRAR-Programm sind Südtirols Gemeinden gefragt, um Unterkünfte für Asylwerber zu finden. In Rabland wurde erst vor Kurzem das Vereinsheim als Objekt zur Flüchtlingsaufnahme gehandelt. Dies erklärt zumindest Dietmar Weithaler, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, in einer Aussendung.

Die Süd-Tiroler Freiheit findet den Vorschlag wenig sinnvoll, da befürchtet werde, dass mehrere Vereine ins Hintertreffen geraten.

„Das ehemalige Rablander Schulhaus wurde mit erheblicher Eigenleistung in den letzten Jahrzehnten ausgebaut und erfreut sich bei vielen Vereinen großer Beliebtheit. Schützen, Kirchenchor, Katholischer Verein der Werktätigen, Katholischer Familienverband Südtirol, Ministranten und Senioren nutzen das historische Gebäude aus dem Jahre 1910. Umso überraschter waren die Betroffenen, als sie Mitte November von Bürgermeister und Gemeindeausschuss zu einem ersten Gespräch zur Asylbeherbergung im Vereinsheim eingeladen wurden“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.

Erst im April sei ein Beschlussantrag der Opposition zur Flüchtlingsaufnahme, welcher beinhaltete, dass die Gemeinde Partschins weder über die logistischen Möglichkeiten, noch über geeignete öffentliche Strukturen für eine Unterbringung verfügt, von der Mehrheit abgelehnt worden.

„Natürlich muss sich jetzt die Gemeinde aufgrund ihrer Zustimmung zur Beteiligung am SPRAR-Programm um Unterkünfte kümmern. Noch sind es nur Sondierungsgespräche für vorerst vier Asylwerber. Es ist nicht auszuschließen, dass andere öffentliche Lokale ebenfalls in Betracht gezogen werden. Es kann aber nicht sein, dass Vereine und Personen, die sich sozial engagieren, den Kürzeren ziehen“, so die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Dietmar Weithaler und Gertraud Gstrein sowie Matthias Fleischmann und Christian Pföstl von den Freiheitlichen.

„Die Partschinser sind Vereinsmenschen, die über 30 Vereine und Verbände belegen dies eindrucksvoll. Rechnerisch gesehen kommt somit auf jeweils knapp 100 Einwohner ein Verein. Die vielfältigen Aktivitäten und Vereinsveranstaltungen bilden das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Rückgrat der Dorfgemeinschaft. Besonders die Jugendarbeit hat einen gesellschaftlich unschätzbaren Wert“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.

Dietmar Weithaler meint: „Nicht nur Asylsuchende, auch Vereine benötigen eine Heimat.“ Bei der Ratssitzung am 28.November werden die Oppositionsräte die Asylsuche zum Thema machen.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt