Neugestaltung erforderlich, doch trifft man den richtigen Stil?

Kurhaus-Terrasse: Meran ringt um Entscheidung

Mittwoch, 19. November 2025 | 09:31 Uhr

Von: luk

Meran – Die Terrassenanlage vor dem Kurhaus in Meran auf der Passerseite bedarf einer Neugestaltung. Seit Jahren liegt ein Projekt in der Schublade. Die Arbeiten wurden aber aus diversen Gründen nicht angegangen. Nun hat die Gemeinde Entscheidungsdruck. Es ist klar, dass die Sanierung durchgeführt werden muss, gleichzeitig sind die Arbeiten heikel, da man immerhin an einem der ikonischsten Gebäude der Passerstadt Hand anlegt und architektonisch alles stimmig bleiben sollte.

Die Terrasse und der mit ihr verknüpfte gastronomische Bereich sind in die Jahre gekommen. Küchen, Technik und Räume stammen aus den späten 1980er-Jahren, und die strukturellen Probleme haben sich über die Jahrzehnte summiert: von Wassereintritt über veraltete Lüftungs- und Abflusssysteme bis hin zu schlecht isolierten Kühlzellen und einem ineffizienten Energiebetrieb.

Seit 2019 liegt ein Projekt zur Neugestaltung der Terrasse auf dem Tisch – entstanden aus einem Ideenwettbewerb von 2018, dessen Siegerentwurf 2019 ausgewählt wurde: ein Konzept der Architekten Walter Angonese, Francesco Flaim und Quirin Prünster. Doch innerhalb der damaligen Rösch-Mehrheit und auch in der nachfolgenden Dal-Medico-Legislatur gingen die Meinungen weit auseinander. Pandemiebedingte Verzögerungen taten ihr Übriges: Die Entscheidung wurde immer wieder vertagt, berichtet die Zeitung Alto Adige.

gmmr – Rendering der von den Architekten Walter Angonese, Francesco Flaim und Quirin Prünster vorgeschlagenen Lösung

Jetzt aber drängt die Zeit. Der Vertrag mit dem aktuellen Betreiber nähert sich seinem Ende, und ein “Weiter so” wird kaum mehr möglich sein. Auf dem Terrassenbereich laufen derzeit die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt. Die Eröffnung ist für Donnerstag, den 27. November, geplant. Viele gehen davon aus, dass dies die letzte Wintersaison sein könnte, in der die Veranda in ihrer jetzigen Form besteht.

Gestiegene Kosten

Die Kosten für die Umsetzung des ausgewählten Projekts sind inzwischen um rund neun Prozent gestiegen – in Summe wären knapp drei Millionen Euro zu veranschlagen. Ein Drittel davon, rund eine Million Euro, würde das Land übernehmen. Der Rest läge beim Gemeindehaushalt. Für die Betreibergesellschaft, besteht kein Zweifel: Die Sanierung sei „unaufschiebbar“.

Vizebürgermeister Nerio Zaccaria mahnt dennoch zu Vorsicht. Der Eingriff sei notwendig, betont er, doch zugleich müsse das Ergebnis „dem Charakter und der Eleganz des Kurhauses gerecht werden“. Zudem seien die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde begrenzt. Zaccaria regt an, über eine öffentliche Ausschreibung gemeinsam mit einem künftigen Betreiber eine Lösung zu erarbeiten, um Interessen und Kosten bestmöglich in Einklang zu bringen.

Auch Bürgermeisterin Katharina Zeller zeigt sich offen für private Beteiligungen mit einer langfristigen vertraglichen Bindung. Die Grundlagen liegen auf dem Tisch. Jetzt braucht es vor allem eines: einen Beschluss.

IDM/Frieder Blickle

Bezirk: Burggrafenamt

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