Aufklärung gefordert

Mair: „Fördert die Familienagentur des Landes ‚Original Play‘-Propaganda?“

Mittwoch, 13. November 2019 | 10:28 Uhr

Bozen – Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fordert eine vollumfängliche Aufklärung rund um die befremdliche Methodik „Original Play“ in Südtirol. Beim „Original Play“, welches als pädagogisches Konzept verkauft wird, werden Kinder angehalten, mit fremden Erwachsenen in Körperkontakt zu treten. Die Hinweise verdichten sich, dass „Original Play“ zumindest indirekt in den Genuss von öffentlichen Mitteln gekommen ist.

„Die Sozialgenossenschaft „montessori.coop“ veröffentlichte am 3. August 2019 die Broschüre Herbst 2019 mit dem Titel „Wer ist Familie?“ Auf der letzten Seite der Broschüre ist das Logo der Familienagentur der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol angebracht, sodass davon auszugehen ist, dass die Broschüre seitens der Familienagentur gefördert wurde. In der besagten Broschüre wird auf vier Seiten Werbung für die umstrittene ‚Original Play‘-Methodik bzw. für ein Seminar und einen Vortrag gemacht. Daneben finden sich in der Broschüre Beiträge mit Titeln wie ‚Die „traditionelle“ Familie hat es nie gegeben‘“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung die Problematik einleitend fest.

„Es wird zu erörtern sein, ob diese Broschüre mit öffentlichen Mitteln (mit)finanziert wurde und ob vorab die Inhalte gesichtet und geprüft wurden“, hält Mair fest. „Sämtliche ‚Original Play‘-Aktivitäten in Südtirol müssen auf den Prüfstand, nachdem es zu Skandalen in Deutschland und Österreich gekommen ist und der Ruf nach einem vollständigen Verbot lauter wird“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete.

„Darüber hinaus ist eine Aufklärung über die Tätigkeiten von Fred Donaldson, dem Erfinder der ‚Original Play‘-Methodik in Südtirol unumgänglich. Des Weiteren wird zu klären sein, weshalb das Deutsche Schulamt das Buch ‚Von Herzen spielen – Die Grundlagen des ursprünglichen Spiels‘ von Fred Donaldson in den Jahren 2008/2009 als Fachliteratur empfohlen hat“, so Mair.

Mit einer Reihe von Anfragen an die Landesregierung will Mair „sämtliche Hintergründe“ zu den „Original Play“-Vorkommnissen in Südtirol erschließen und mögliche öffentliche Geldflüsse offenlegen.

Von: mk

Bezirk: Bozen