Von: APA/dpa/AFP
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat für die kommenden Tage eine neue Offensive zur Zerschlagung der islamistischen Hamas im Gazastreifen angekündigt. “In den nächsten Tagen werden wir mit voller Kraft vorgehen, um den Einsatz abzuschließen”, sagte Netanyahu vor Reservisten, wie sein Büro am Dienstag mitteilte. Dies bedeute die “Zerschlagung” und “Zerstörung” der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
Die Armee hatte zuletzt bereits mit der Mobilisierung zehntausender Reservisten begonnen. Israelische Medien hatten aber berichtet, es solle vor einer neuen Offensive noch das Ende des Besuchs von US-Präsident Donald Trump in der Golfregion abgewartet werden.
Netanyahu: Gehen im Gaza-Krieg “bis zum Ende”
“Jetzt sind unsere Kräfte bereits vor Ort”, sagte Netanyahu. “Es kann sein, dass die Hamas sagt: ‘Stopp – wir wollen noch zehn (Geiseln) freilassen.'” Dazu sagte der Regierungschef: “In Ordnung, bringt sie. Wir nehmen sie – und dann gehen wir rein.” Es werde aber “keine Situation geben, in der wir den Krieg beenden”. Es könne zwar eine zeitlich begrenzte Waffenruhe geben, “aber wir gehen bis zum Ende”.
Er rechne damit, dass mehr als die Hälfte der rund zwei Millionen Palästinenser den umkämpften Gazastreifen verlassen wollten, sollte dies ermöglicht werden. Es gebe jedoch ein Problem mit Drittländern, die sie aufnehmen könnten, sagte Netanyahu. Daran arbeite man gegenwärtig.
Seine Regierung sei auf der Suche nach Ländern, die zur Aufnahme von Palästinensern aus dem Gazastreifen bereit seien, sagte Netanyahu demnach am Montag bei dem Treffen mit Soldaten, die im Kampf verletzt wurden. Israel habe eine Behörde eingerichtet, die es den Bewohnern des Gazastreifens “erlauben wird zu gehen, aber wir brauchen Länder, die bereit sind, sie aufzunehmen”, sagte Netanyahu. Viele Palästinenser befürchten eine neue Welle der Flucht und Vertreibung aus dem Gazastreifen, ähnlich wie während des Kriegs im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 und während des Sechstagekriegs 1967.
Verhandlungen in Katar
In Katar sollen Verhandlungen über eine neue Waffenruhe im Gaza-Krieg weitergehen. Netanyahu hatte angekündigt, diese sollten “unter Feuer” geführt werden. Eine von Israel geforderte Entwaffnung der Terrororganisation lehnt die Hamas ab. Sie fordert als Bedingung für eine Freilassung der verbliebenen Geiseln ein vollständiges Ende des Gaza-Kriegs. Dazu ist Israel aber nur bereit, wenn die Hamas die Macht in dem Küstenstreifen aufgibt. Inzwischen will Israel aber auch eine dauerhafte militärische Präsenz im Gazastreifen aufrechterhalten.
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