Orbán sagt baldige Ratifizierung von Schwedens NATO-Beitritt zu

Orbán sagt Ratifizierung von Schwedens NATO-Beitritt zu

Mittwoch, 24. Januar 2024 | 14:55 Uhr

Nach der Zustimmung der Türkei hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán zugesagt, die lange herausgezögerte Ratifizierung von Schwedens NATO-Beitritt voranzutreiben. Er werde das Parlament drängen, baldmöglichst darüber abzustimmen, erklärte Orbán am Mittwoch nach einem Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf der Plattform X (vormals Twitter). Damit zeichnet sich rund 20 Monate nach dem Aufnahme-Antrag Schwedens ein Vollzug des Beitritts ab.

Stoltenberg begrüßte Orbáns Unterstützung. Er freue sich auf die Ratifizierung, sobald das Parlament wieder zusammentrete, schrieb er auf X.

Wann eine Abstimmung darüber stattfinden könnte, sagte Orbán nicht. Normalerweise würde die nächste Sitzungsperiode des ungarischen Parlaments am 27. Februar beginnen. Ob es für die Ratifizierung des Beitritts Schwedens zum westlichen Militärbündnis vorher eine außerplanmäßige Sondersitzung geben könnte, blieb unklar. Die Ratifizierung wurde bereits in den Fachausschüssen des Parlaments gebilligt. Es fehlt noch die Abstimmung im Plenum.

Erst am Dienstag hatte Orbán noch Gesprächsbedarf mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson wegen des NATO-Beitritts angekündigt und ihn zu Verhandlungen eingeladen. Ungarns Außenminister Péter Szijjártó erklärte, Ziel des Treffens sei es, Vertrauen aufzubauen, ohne dies näher zu erläutern. Der schwedische Außenminister Tobias Billström antwortete laut Medienberichten, Stockholm sehe gegenwärtig keinen Grund, mit Orbán über Schwedens NATO-Beitritt zu verhandeln.

In der Türkei steht nach der positiven Entscheidung des Parlaments in Ankara nun nur noch die Unterschrift von Präsident Recep Tayyip Erdogan aus, um die türkische Ratifizierung des sogenannten Beitrittsprotokolls abzuschließen.

Die Erweiterung der NATO muss von allen 31 Mitgliedsstaaten gebilligt werden, weshalb die Türkei und Ungarn faktisch ein Veto-Recht haben. Schweden und Finnland beantragten 2022 unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine den Beitritt zu dem westlichen Militärbündnis und gaben damit eine historisch gewachsene Neutralität auf. Finnland wurde schon 2023 NATO-Mitglied.

Von: APA/dpa/Reuters

Kommentare
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Faktenchecker
3 Monate 23 Tage

Der redet viel wenn der Tag….

pfaelzerwald
3 Monate 22 Tage

Es gibt in der NATO schon ein paar Länder/Regierungschefs/Staatschefs, die man sehr kritisch sehen muss. V.O. gehört dazu.

Zugspitze947
3 Monate 22 Tage

pfaelzerwald: so ist es und man muss endlich eine Regel finden die Mehrheitsbeschlüsse ohne Blockade von Einzelnen durchsetzt ! 🙂

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Tratscher
3 Monate 23 Tage

die EU sollte endlich Klartext reden mit diesen Typen wie Orban und Erdogan. entweder entscheidet ihr euch für die EU oder ihr könnte euch gerne Russland zuwenden.
immer dieses Geplänkel mit den 2 Vollpf….. die mit ihrer Blockade gegen alles, ständig X Millionen aus dem EU Topf erpressen.

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
3 Monate 22 Tage

V.Orban hat verstanden,nachdem Putin sogar Litauen und Co im Visier hat,kann er sich auf seinen Putin nicht verlassen,zudem fehlt ihm das zugesprochene Geld der EU!

primetime
primetime
Kinig
3 Monate 22 Tage

Mich würde brennend interessieren was im Hintergrund gepacktelt wurde damit er zustimmt

Blasius
Blasius
Superredner
3 Monate 22 Tage

Nach dem Eintreffen von 1 Milliarde € …..
Das Einstimmen-Veto gehört dringend abgeschafft. 😡

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