"Keine Kunst"

Randalierer beschmieren Mauern in Brixen mit kryptischen Zahlencodes

Dienstag, 03. Juni 2025 | 07:50 Uhr

Von: mk

Brixen – Randalierer haben die erst kürzlich mit öffentlichen Geldern sanierte Umgebung des Brixner Krankenhauses verunstaltet. Unbekannte schmierten mit Farbe mehrere Zahlenkombinationen auf die frisch gestrichenen Mauern. Für den ehemaligen Landesrat und Regionalratsabgeordneten Massimo Bessone, der die Vorfälle öffentlich macht, ist klar: „Für manche ist das keine Kunst, sondern der Beginn von Verwahrlosung.“

Zahlen wie „404“ oder „420“ wurden offenbar nicht zufällig gewählt. „Eine schnelle Internetrecherche zeigt, dass die Zahl 420 unter Drogenkonsumenten ein Hinweis auf Cannabis ist. Die Zahl 404 hingegen spielt auf den bekannten HTTP-Fehler ‚404 Not Found‘ an, der auftritt, wenn eine Webseite nicht erreichbar ist“, berichtet Bessone.

Er kritisiert, dass solche Aktionen häufig ungestraft blieben, und fordert ein Umdenken im Umgang mit Vandalismus. In der Vergangenheit hatte die Brixner Stadtverwaltung nach ähnlichen Vorfällen spezifische Wände oder Unterführungen für Graffiti-Künstler zur Verfügung gestellt, um deren kreative Energie in geordnete Bahnen zu lenken.

Bessone sieht die Sache allerdings kritisch. „Ich würde die Verursacher dieser Schmierereien gerne persönlich kennenlernen, um ihnen nicht nur die Kunst des Mauerreinigens beizubringen, sondern vor allem auch die Kunst der Erziehung, die ihnen von ihren Eltern offensichtlich nicht vermittelt wurde“, kommentiert Bessone sarkastisch.

Er ist überzeugt: Dass Randalierer in vielen Fällen straflos davonkommen, ermutige sie, zu tun, was immer sie wollen. „Würde man die Verursacher hingegen dazu zwingen, die Wände selbst zu reinigen, und ihren Eltern finanzielle Strafen ausstellen, würde man ihnen das Bewusstsein vermitteln, einen Fehler begangen zu haben. Gleichzeitig würde es die Täter davon abhalten, solche Taten erneut zu begehen, und die Eltern dazu anregen, ihren Kindern mehr Bildung beizubringen“, ist Bessone überzeugt.

Bezirk: Eisacktal

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