Von: mho
Meran – Am 4. November wird in Italien das Fest der Einheit sowie der Streitkräfte gefeiert. “Da jedoch Südtirol immer noch gegen seinen Willen Teil von Italien ist, sind die Feiern mehr als unangebracht”, beteuert der Meraner STF-Gemeinderat Christoph Mitterhofer.
Alljährlich werde auch vor dem “Völkermord verherrlichenden Denkmal” in Meran eine Gedenkfeier abgehalten. “Die jährliche Gedenkfeier von Seiten der Alpini ist und bleibt eine Belastung für das friedliche Zusammenleben in Meran”, so Mitterhofer.
Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich zudem verwundert über die Teilnahme an der “nationalistischen und militanten Show” am Mazziniplatz durch den Meraner Bürgermeister-Stellvertreter, Andrea Rossi. Kaum sonst wo in Europa würden linke bzw. grüne Politiker an Militärmacht-Demonstrationen vor Denkmälern teilnehmen, welche für einen brutalen Völkermord stünden.
„Eine schlichte Ehrung der Gefallenen ist wichtig und gut, aber dies vor einem Völkermord-Denkmal zu machen, ist völlig deplatziert. Die Bevölkerung nimmt wenig bis kaum Notiz von diesem Ereignis, außer der massiven Beeinträchtigung des Verkehrs durch diese nationalistische Zeremonie”, kritisiert Mitterhofer weiter.
Das Alpini-Denkmal in Meran sei eine genaue Reproduktion jenes Ehrenmals, das die Stadt Mailand im Jahr 1913 zum ständigen Gedenken an die „Heldentaten“ des 5. Alpini-Regimentes im italienisch-türkischen Krieg 1911/12 errichten ließ. In diesem Krieg hatte Italien die türkischen Provinzen Tripolitanien und Cyrenaika (Libyen) erobert. “Danach begann ein bis 1931 dauernder Vernichtungskrieg gegen die libysche Bevölkerung, die sich verzweifelt gegen die Aggressoren zur Wehr setzte. Italien setzte dabei auch Giftgas ein und dezimierte die Bevölkerung in Konzentrationslagern und mit Todesmärschen durch die Wüste. Wer heute in Meran vor dem Denkmal steht, erfährt davon nach wie vor nichts. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert nach wie vor die Entfernung dieses Denkmals”, erklärt der STF-Gemeinderat abschließend.