Von: luk
Bozen – Die Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende der Sozialen Mitte der SVP, Gabi Morandell und Andreas Pramstraller, fordern angesichts der anhaltenden Teuerung eine konsequente Anpassung der Löhne an die Inflation, um die Kaufkraft der Südtiroler Mittelschicht langfristig zu sichern.
“Die Inflation höhlt das Lohnniveau seit Jahren aus. Dieser reale Kaufkraftverlust trifft vor allem die große Mitte unserer Gesellschaft – jene Menschen, die täglich arbeiten, Verantwortung tragen und einen wichtigen Beitrag für das Funktionieren unseres Landes leisten. Genau diese Menschen geraten aber zunehmend unter Druck”, so Morandell.
Die Mittelschicht leidet besonders unter der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre. Zwischen 2022 und 2024 sind die Verbraucherpreise in Südtirol um 18 Prozent gestiegen. Steuerliche Maßnahmen und Unterstützungen kamen vor allem unteren Einkommen zugute, während Familien mit mittleren Einkommen kaum profitierten, obwohl sie die Hauptlast der Preissteigerungen tragen. Besonders deutlich spürbar sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten: Die Preise für Lebensmittel haben sich seit 2022 um rund 20 Prozent erhöht, jene für Energie sogar um über 30 Prozent.
“Junge Menschen schaffen es immer seltener, sich aus eigener Kraft ein Eigenheim zu leisten”, erklärt Morandell. “Das wirkt sich unmittelbar auf Familiengründungen aus – und im Alter bedeuten niedrigere Löhne automatisch auch niedrigere Renten.” Viele Südtirolerinnen und Südtiroler sehen sich gezwungen, außerhalb des Landes nach besseren Perspektiven zu suchen. “Das ist ein Alarmsignal. Wenn Leistung und Engagement in Südtirol nicht mehr zu einem sicheren und selbstbestimmten Leben führen, droht uns eine gefährliche soziale Schieflage”, warnt Pramstraller.
Eine dauerhafte Stärkung der Kaufkraft könne nur gelingen, wenn Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Politik gemeinsam Verantwortung übernehmen. “Gerade die Sozialpartner spielen hier eine Schlüsselrolle – sie müssen faire und tragfähige Lösungen aushandeln, die sowohl Beschäftigten als auch Betrieben Stabilität und Perspektive bieten”, betont Pramstraller.
Morandell ergänzt: “Höhere Löhne und eine laufende Anpassung an die Inflation sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Für das einzelne Unternehmen mögen Lohnerhöhungen Kosten bedeuten, für die Wirtschaft insgesamt sind sie positiv. Durch die Erhöhung der Kaufkraft wird der Binnenmarkt langfristig durch eine starke Südtiroler Mittelschicht gestärkt.”




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