Von: mk
Bozen – Am 7. Juli findet an der Freien Universität Bozen die Tagung „Minderheitenschutz, Autonomie und Rechtsprechung. Südtirol und die neuen Herausforderungen des Verfassungsstaats“ statt. Im Zentrum der Veranstaltung von hoher wissenschaftlicher und institutioneller Relevanz steht die Rolle der Südtiroler Sonderautonomie innerhalb der italienischen Verfassung und des EU-Rechts.
Im Rahmen der Tagung wird das Buch „L’autonomia speciale dell’Alto Adige/Südtirol nella giurisprudenza della Corte costituzionale” („Die Sonderautonomie Südtirols in der Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofs”) von Carola Pagliarin, Professorin an der Università degli Studi di Padova sowie Christoph Perathoner, Dozent an der Freien Universität Bozen, auf lokaler Ebene vorgestellt. Die Studie zeigt auf, dass der Schutz sprachlicher Minderheiten und die entsprechenden völkerrechtlichen Verpflichtungen weiterhin zentrale Säulen der Südtiroler Autonomie bilden.
Juristen, Richter, Wissenschaftlerinnen und Vertreter öffentlicher Institutionen diskutieren aktuelle Themen wie die Unabhängigkeit von Richtern, das Recht auf Verteidigung in der eigenen Muttersprache oder Konflikte zwischen dem Recht der Europäischen Union und der Verfassungsidentität der Mitgliedstaaten. Zu den Vortragenden zählen neben Professorinnen und Professoren namhafter Universitäten unter anderem die Präsidentin des Landesgerichts Bozen, Francesca Bortolotti, der Leitende Oberstaatsanwalt Axel Bisignano sowie der Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Bozen, Stephan Beikircher.
Die Tagung steht ganz im Zeichen des Engagements der Freien Universität Bozen für die Förderung einer Kultur der Rechtsstaatlichkeit, die sich durch ein besonderes Augenmerk auf Autonomie, sprachlichen Pluralismus und grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszeichnet.
„In einem sich stetig wandelnden europäischen geopolitischen Kontext ist die Auseinandersetzung mit Modellen der Selbstverwaltung und dem Schutz lokaler Identitäten von entscheidender Bedeutung für die demokratische Stabilität und den sozialen Zusammenhalt in Südtirol“, betont Stefania Baroncelli, Professorin für Öffentliches Recht und Europarecht an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, die gemeinsam mit Christoph Perathoner die Tagung organisiert. „Die Veranstaltung bietet eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch zwischen Wissenschaft, Institutionen und Gesellschaft. Sie unterstreicht die Bedeutung der Sonderautonomie Südtirols als Instrument für transparente Politik, Rechtssicherheit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“
Die Tagung findet am 7. Juli von 10.00 bis 13.00 Uhr im Raum F0.03 am Campus Bozen Zentrum, Universitätsplatz 1, statt.
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