Lernqualität und Sprachkompetenzen in der Schule

Team K: “SVP und Verbündete tragen Verantwortung für fortschreitenden Bildungsabbau”

Freitag, 21. November 2025 | 16:27 Uhr

Von: mk

Bozen – Die gründliche und ideologiefreie Analyse der jüngsten INVALSI-Daten der deutschsprachigen Schule zeigt ein enttäuschendes Bild in allen Hauptfächern. Für den Landtagsabgeordneten Alex Ploner vom Team K liegt die Ursache nicht in der Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, sondern in den seit Jahrzehnten verfehlten bildungspolitischen Entscheidungen.

„Die Zahlen sprechen für sich. Das Problem ist nicht der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, der deutlich niedriger ist als in der italienischsprachigen Schule, die diese Problematiken nur eingeschränkt kennt und deswegen nicht den Teufel an die Wand malt. Andere europäische Länder mit wesentlich höheren Anteilen, wie etwa Spanien erzielen deutlich bessere sprachliche und allgemeine Lernergebnisse“, so Alex Ploner.

Worauf ist dieses offensichtliche und jetzt einmal mehr anhand der INVALSI Ergebnisse untermauertes Bildungsversagen also zurückzuführen? „Fachleute bestätigen, dass die Einflussfaktoren vielfältig sind. Doch die Daten zeigen klar, dass die sprachlichen Defizite nicht ausschließlich und nicht immer Kinder mit Migrationshintergrund betreffen, die Deutsch natürlich später und als Zweit- oder Drittsprache lernen, sondern auch viele Südtiroler Schülerinnen und Schüler“, so das Team K. Ein Blick in die Täler der Peripherie genüge, um zu erkennen, dass dort nicht die Anwesenheit von Kindern mit Migrationshintergrund das Problem sei, sondern grundsätzlich der Mangel an realen Gelegenheiten, z.B. Hochdeutsch im familiären und alltäglichen Umfeld zu sprechen. „Somit wird für diese Kinder die Hochsprache schon quasi zur ersten Fremdsprache. Junge Menschen werden weder in der Sprache Goethes noch in der Dantes ausreichend gefördert“, so Ploner. Die geringe sprachliche Exposition führe zu einem klaren Bildungsnachteil, der sich auch in den Unterschieden zwischen den Schultypen zeige: Gymnasiasten erzielen bessere Ergebnisse, weil sie intensiver sprachlich gefördert werden.

“Diese Situation lässt sich überwinden, indem wir ideologische Debatten beenden und endlich in Schulentwicklung, in moderne Sprachdidaktik, in inklusive Technologien – ein Bereich, in dem wir laut ISTAT Schlusslicht in Italien sind und in qualifiziertes DAZ-Personal (DAZ = Deutsch als Zweitsprache) investieren. Letzteres wird immer häufiger herangezogen, um fehlende Stunden für Kinder mit 104er-Diagnose (Kinder mit Behinderung) abzudecken, was die Inklusion zusätzlich belastet. Die SVP muss endlich die Verantwortung für jahrzehntelange unzureichende und rückwärtsgewandte Bildungspolitik übernehmen. Es ist Zeit, den Sackgassen-Traditionalismus zu verlassen und eine zukunftsorientierte, innovative, mehrsprachige und wirklich inklusive Schule zu schaffen. Wir müssen gemeinsam mit Lehrkräften und Fachleuten kulturelle Barrieren abbauen, nicht neue errichten“, ist Alex Ploner überzeugt.

Bezirk: Bozen

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