Von: Ivd
Rom – Es waren Sekunden des Schreckens im Herzen von Rom: Ein sardischer Spitzenpolitiker stürzt auf einer Treppe, durchbricht ein wertvolles Buntglasfenster aus den 1930er Jahren und bleibt wie durch ein Wunder nur leicht verletzt liegen – zehn Meter über dem Abgrund.
Der Schutzengel von Emanuele Cani von der Demokratischen Partei hatte an diesem Tag in Rom alle Hände voll zu tun. Was als geschäftlicher Termin im Ministerium für Unternehmen und „Made in Italy“ anlässlich der Expo 2025 begann, endete beinahe in einer Tragödie. Der sardische Industrierat verlor auf einer Treppe das Gleichgewicht und stürzte direkt in ein Stück italienischer Kunstgeschichte.
Zehn Meter über dem Boden
Der Unfall ereignete sich nach einem Mittagsbuffet: Cani stolperte unglücklich und fiel gegen ein historisches Buntglasfenster, das der Künstler Mario Sironi im Jahr 1932 geschaffen hatte. Das Fenster im dritten Stock des Gebäudes, welches die „Charta der Arbeiter“ darstellt und noch aus der Zeit stammt, als das Gebäude das faschistische Korporationsministerium beherbergte, gab unter der Wucht des Aufpralls nach. Ebenfalls bemerkenswert: Keiner der Anwesenden rührte sich, sondern starte den verletzten Cani bloß an.
„Ich hatte Kratzer und einen blauen Fleck am Bein, aber es hätte schlimmer kommen können“, berichtet der sichtlich geschockte Politiker nach dem Vorfall. Die Beschreibung seiner Lage lässt den Atem stocken: „Ich hing mit dem Gesicht und einem Teil meines Körpers zehn Meter über dem Boden.“ Wäre die Scheibe komplett zerstört worden oder hätten ihn herabfallende Teile getroffen, hätte ein vermeintlich harmloser Sturz möglicherweise tödlich enden können. Cani betont, dass an dem Fenster sämtliche Sicherheitsbarrieren fehlten.
Häme im Netz
Während den 57-Jährigen privat Tausende Solidaritätsbekundungen erreichten, zeigte sich das Internet von seiner hässlichen Seite. „Was ich nicht verstehe, ist der anhaltende Hass in den sozialen Medien“, so der ehemalige Abgeordnete fassungslos. Etliche hasserfüllte und hämische Kommentare sammelten sich rasend schnell unter dem viralen Video. „Es ist inakzeptabel. Alles hat seine Grenzen. Ich war ja kein Kunstzerstörer, ich war beruflich dort und wäre bei der Arbeit beinahe ums Leben gekommen.“
Der Vorfall wirft nun Fragen zur Sicherheit in den historischen Regierungsgebäuden Roms auf. Gleichzeitig versucht Cani, die Nahtoderfahrung zu verarbeiten, während das Internet weiter Witze macht.




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