Von: mk
Kiew – Drohnen haben im Krieg zwischen Russland und der Ukraine eine strategische Bedeutung gewonnen. Der Ukraine ist nun womöglicher ein entscheidender Schritt gelungen, um der Gefahr aus der Luft zu begegnen.
Russland produziert mittlerweile eine Variante der iranischen Shahed-Drohne selbst und zögert nicht, Drohnen auch gegen die Zivilbevölkerung in ukrainischen Städten einzusetzen. An der Front nutzt Russland unter anderem Glasfaser-Drohnen, deren Funksignal nicht gestört werden kann.
Der Ukraine ist es hingegen immer wieder gelungen, mit Drohnenattacken im russischen Hinterland wichtige Militäreinrichtungen und Ölraffinerien zu treffen. Doch auch sie nutzen Drohnen zum Angriff und zur Aufklärung auf dem Schlachtfeld.
Innovation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Um sich besser vor russischen Drohnen zu schützen, tüftelte die Ukraine an der Entwicklung einer eigenen Abwehrmunition, die mit normalen Sturmgewehren abgefeuert werden kann, berichtet unter anderem das US-Magazin Forbes.
Bei dem Geschoss handelt es sich offenbar um eine Abwandlung einer 5,56-mm-Standardpatrone, die mit Nato-Gewehren wie dem CZ Bren und dem M4 kompatibel ist. Innerhalb der ukrainischen Armee werden diese Gewehre häufig benutzt.
Einem Bericht des ukrainischen Militärblogs Militarnyi zufolge zerfällt das neuartige Geschoss nach dem Abfeuern in fünf sich schnell bewegende Kügelchen. Wenn mehrere Kugeln in schneller Folge abgefeuert werden, sollen sie eine schrotflintenartige Streuung erzeugen, mit der man Drohnen in einer Entfernung von bis zu 50 Metern wirksam bekämpfen kann.
In einzelnen Fällen soll die Munition bereits zum Einsatz gekommen sein, nun wird in der Ukraine die Produktion hochgefahren, schreibt merkur.de.
Bislang verteidigten sich ukrainische Soldaten gegen die kleinen Flugroboter aus der Not heraus einfach, indem sie sich in Deckung begaben. Konventionelle Waffen konnten gegen Drohnen kaum etwas ausrichten.
Sollte die Munition tatsächlich erfolgreich sein, dürfte sich die Lage der Ukrainer an der Front deutlich verbessern: Russland müsste wieder auf Artillerieangriffe zurückgreifen, was nicht nur weniger präzise und ressourcenintensiver, sondern verräterischer ist. Die Schüsse offenbaren den Standort der feuernden Einheiten. Die Ukrainer könnten eigene Kamikaze-Drohnen dann in diese Richtung schicken. Experten rechnen in einem solchen Szenario mit hohen Verlusten auf russischer Seite.
Aktuell sind 4 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen