Von: mk
Rom – Während die Europäische Kommission die Einführung einer Steuer auf Lebensmittelprodukte mit hohem Gehalt an Fetten, Zucker und Salz prüft, sieht das italienische Haushaltsgesetz keinerlei Maßnahmen vor, die den Konsum in Richtung gesünderer Ernährungsweisen lenken und den Kauf stark verarbeiteter und gesundheitlich besonders belastender Lebensmittel eindämmen würden. Dies finde die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, bedauerlich. Immerhin seien die Risiken bestimmter Lebensmittel inzwischen umfassend dokumentiert, erklärt die SVP-Senatorin in einer Aussendung.
Sie verweist unter anderem auf eine Studie, die erst kürzlich in The Lancet, einer der weltweit renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften, veröffentlicht wurde. Die Studie bestätige, dass ein hoher Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel –wie Würstel, Chips und zuckerhaltige Getränke – oder tierischer Produkte das Risiko für Tumorerkrankungen und Herz-Kreislauf-Leiden deutlich erhöht. Aus den Daten gehe hervor, dass der Verzehr von Fleisch und Zucker reduziert und eine überwiegend pflanzliche Ernährung gefördert werden müsse.
„Aus diesem Grund habe ich einen Abänderungsantrag eingebracht, der die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Getränke wie Soja- oder Haferdrinks senkt, die heute unsinnigerweise mit 22 Prozent wie Luxuslebensmittel besteuert werden. Außerdem habe ich weitere Abänderungsanträge mitunterzeichnet, die darauf abzielen, ab 2026 endlich die Zuckersteuer einzuführen. Es handelt sich um eine Maßnahme, die schon vor Jahren beschlossen, aber nie umgesetzt worden ist und von der jetzigen Regierungsmehrheit erneut auf 2027 verschoben worden ist“, erklärt Unterberger.
Dies seien nur zwei Beispiele, die jedoch klar verdeutlichen, in welche Richtung gegangen werden müsste, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger wirksam zu verbessern. „Gleichzeitig könnte langfristig die Belastung des Gesundheitsdienstes verringert werden. Das Recht auf Gesundheit wird nicht nur durch Behandlung im Krankheitsfall verteidigt, sondern vor allem durch Prävention. Die steuerliche Hebelwirkung muss dabei zu einem der zentralen Instrumente werden, um dieses Ziel zu erreichen“, argumentiert Unterberger.




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