Die Brennerautobahn und ihre Herausforderung in der Intermodalität

Vom Asphalt zum Meer

Freitag, 08. September 2023 | 07:01 Uhr

Die Eröffnung des Brennerbasistunnels im Jahr 2032 wird die Entwicklung des Hochgeschwindigkeitszugverkehrs auch im Güterverkehr ermöglichen. Die Kapazität des Schienennetzes kann damit um 60-90 Züge pro Tag erhöht werden und die Fracht um 20 Prozent schwerer sein als heute, da die Gefälle keine Begrenzung mehr darstellen.

Foto: © Brennerautobahn AG

Dank der Investitionen, die bereits seit den 1990er Jahren getätigt worden sind, ist die Brennerautobahngesellschaft schon heute die zweitgrößte italienische Unternehmensgruppe im Schienengüterverkehr. Die Gesellschaft verlädt täglich etwa 1.000 schwere Fahrzeuge von der Straße auf die Schiene, wodurch der Autobahnverkehr entlastet und die Umweltauswirkungen reduziert werden. Mit den Zügen, die über die Unternehmen der Gruppe betrieben werden, können schätzungsweise 200.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Aber das Engagement der Brennerautobahngesellschaft geht noch darüber hinaus. Das Unternehmen hat sich dafür entschieden, konsequent auf eine Intermodalität zu setzen, das heißt auf die Möglichkeit verschiedener Verkehrssysteme, effizient und schnell zusammenzuarbeiten und diese zu integrieren.

Investitionen in die Stärkung des Interporto von Trient und die Schaffung eines neuen großen intermodalen Knotenpunktes in Isola della Scala in der Nähe von Verona in Zusammenarbeit mit Quadrante Europa gehen in diese Richtung. Es wird dies ein Ort sein, an dem Lastwagen Güter auf die Eisenbahn umladen können und umgekehrt. Die Lage von Isola della Scala an der Schnittstelle der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Nord- und Südeuropa sowie zwischen Orient und Okzident ist strategisch günstig.

Foto: © Brennerautobahn AG

Neben dem Landweg und dem Schienenverkehr wendet sich die Brennerautobahngesellschaft nicht zuletzt verstärkt auch dem Wasserweg zu und geht damit noch einen Schritt weiter in die Zukunft. Die Pläne der Gesellschaft sehen die Entwicklung des Hafens von Valdaro vor, der über 136 Kilometer schiffbare Kanäle Mantua mit der Adria verbindet. Es handelt sich dabei um verschiedene, miteinander verbundene Projekte, die alle dasselbe Ziel verfolgen: die A22 zum ersten europäischen Grünen Korridor zu machen, ein integriertes System, in dem eine effiziente, nachhaltige und zunehmend technologische Autobahn mit der Eisenbahn und dem Schiffsverkehr zusammenarbeitet.

Von: First Avenue