Von: luk
Ridnaun – Man hätte fast meinen können, dass es sich am Samstag beim IBU Cup in Ridnaun um französische Meisterschaften handelte. Denn die Dominanz, die die blau-weiß-roten Biathletinnen und Biathleten bei den Sprints zeigten, war beeindruckend. Neben den Tagessiegen von Damien Levet und Paula Botet waren beide Podien, sowohl bei den Herren als auch bei den Damen, vollbesetzt mit Franzosen.
Als die Damen am Nachmittag an der Reihe waren und das Ridnauner Biathlonzentrum schon im Schatten lag, da zeichnete sich ein Zweikampf um die IBU-Cup-Gesamtführung an. Dort lag seit dem Einzelwettkampf am Donnerstag die Französin Paula Botet in Front, nachdem sie dank ihres Sieges die Schweden Anna-Karin Heijdenberg verdrängt hatte. Und den Zweikampf zwischen diesen beiden Damen entschied Botet am Samstag erneut ganz klar für sich: Sie holte sich mit einer Zeit von 19.54,4 Minuten und einem blitzsauberen Schießen den zweiten Ridnaun-Sieg in Folge, während Heijdenberg mit Platz elf Vorlieb nehmen musste. „Ich habe mich heute eigentlich nicht so gut gefühlt, in der Loipe habe ich mich konzentriert, sauber zu laufen. Aber am Schießstand ist es mir sehr gut ergangen, das war der Schlüssel. Das alles will ich morgen in der Verfolgung wiederholen“, sagte Botet im Siegerinterview.
Ohnehin war Frankreich bei den Damen eine Macht, schließlich erstrahlte das gesamte Podium in blau-weiß-rot. Hinter Botet stand, wie schon am Donnerstag, das junge Talent Voldiya Galmace Paulin auf dem zweithöchsten Treppchen, ihr fehlten 7,2 Sekunden auf Botet, auch sie schoss fehlerfrei. Perfekt am Schießstand war auch die Dritte, die Französin Celia Henaff, die im Ziel einen Rückstand von 28,2 Sekunden auf Botet hatte. Mit Fany Bertrand, die mit 1.17,0 Minuten Rückstand auf Botet und einem Fehlschuss Sechste wurde, war noch eine vierte Französin bei der Blumenzeremonie dabei. Zwischen Bertrand und das Podium schoben sich die Schwedin Johanna Skottheim (29,4 Sekunden Rückstand) und die Deutsche Hanna Kebinger (1.03 Minuten Rückstand), die beide fehlerfrei blieben.
Eine deutliche Leistungssteigerung zeigten die Italienerinnen im Sprint am Samstag. Es qualifizierten sich alle „Azzurre“ für den Verfolgungswettkampf am Sonntag. Angeführt wurden sie von einer in der Loipe entfesselten Antholzerin Linda Zingerle, die es trotz zwei Fehlern im Stehendanschlag auf Rang 16 brachte. Zufrieden dürfen auch Ilaria Scattolo (25.), Martina Trabucchi (26.), Astrid Plösch (29.), Beatrice Trabucchi (42.) und die Sterzinger Lokalmatadorin Birgit Schölzhorn (52.) sein. Letztere ging dabei angeschlagen ins Rennen und hatte im Liegendschießen auch noch Pech mit einer Ladehemmung, doch eine Null im Stehendanschlag beförderte sie doch noch in die Top-60.
Französische Festspiele bei den Herren
Monotone Spitzenergebnisse gab es auch bei den Herren zu sehen. Denn in der Ridnauner Sonne blühten die Franzosen am Samstagvormittag auf und zeigten starke Leistungen. Angeführt vom Tagessieger und neuem IBU-Cup-Gesamführenden Damien Levet, der den Sprint in 23.10,2 Minuten und ohne Fehlschuss beendete, standen nämlich noch vier seiner Landsmänner in den Top-Sechs und waren damit bei der Blumenzeremonie dabei. Das Podium, ja sogar die Top-Vier, erstrahlte in der „Le Tricolore“: Zweiter wurde Valentin Lejeune mit einem Rückstand von 9,1 Sekunden und einem Fehlschuss, Dritter Antonin Guigonnat mit einem Rückstand von 21,9 Sekunden und ebenfalls einem Fehlschuss, Platz vier holte sich Gaetan Paturel mit 28,9 Sekunden auf Levet und zwei Fehlern am Schießstand.
Der 24-jährige Levet, der im Sprint von Ridnaun seinen ersten Sieg im IBU Cup holte, freute sich im Ziel über seine Einzel-, aber auch die Mannschaftsleistung der französischen Herren: „Es ist unglaublich, ich freue mich sehr über diesen Sieg. Ich bin stolz auf meine, aber auch auf die Leistung meiner Teamkollegen. Wir trainieren, reisen und bestreiten Rennen gemeinsam, deshalb ist dieses Ergebnis heute eine große Genugtuung für uns alle.“ Der einzige Nicht-Franzose, der bei der abschließenden Siegerehrung dabei war, war der Norweger Kasper Kalkenberg, der nach seinem zweiten Platz im Einzel am Donnerstag auch am Samstag seine Klasse zeigte und Fünfter wurde. Dem Skandinavier fehlten 29,5 Sekunden auf Levet, er schoss einmal daneben. Fehlerfrei blieb hingegen der Franzose Corentin Jacob, der mit 31,2 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann Levet den sechsten Platz belegte.
Aus italienischer Sicht lieferte, wie auch im Einzel am Donnerstag, Marco Barale die beste Leistung seiner Mannschaft. Er belegte mit 56 Sekunden Rückstand auf die Spitze und einem Fehler Platz 16. Bei der abschließenden Verfolgung am Sonntag sind außerdem auch Davide Compagnoni als 23., Daniele Cappellari als 30., Nicola Romanin als 38. und Cesare Lozza als 57. dabei. Alex Perissutti muss als einziger „Azzurro“ am Sonntag hingegen zuschauen, er schloss den Sprint auf Rang 95 ab.
Der IBU Cup in Ridnaun wird am Sonntag mit den Verfolgungen abgeschlossen. Die besten 60 Damen und Herren der Sprints vom Samstag sind teilnahmeberechtigt. Die Herren starten um 10.45 Uhr, die Damen um 14.45 Uhr.
IBU Cup in Ridnaun, Ergebnisse Sprints:
Top-6 Herren:
1. Damien Levet (FRA) 23.10,2 Minuten / 0 Fehler
2. Valentin Lejeune (FRA) 23.19,3 / 1
3. Antonin Guigonnat (FRA) 23.32,1 / 1
4. Geatan Paturel (FRA) 23.39,1 / 2
5. Kasper Kalkenberg (NOR) 23.39,7 / 1
6. Corentin Jacob (FRA) 23.41,4 / 0
Top-6 Damen:
1. Paula Botet (FRA) 19.54,4 Minuten / O Fehler
2. Voldiya Galmace Paulin (FRA) 20.01,6 / 0
3. Celia Henaff (FRA) 20.22,6 / 0
4. Johanna Skottheim (SWE) 20.23,8 / 0
5. Hanna Kebinger (GER) 20.57,4 / 0
6. Fany Betrand (FRA) 21.11,4 / 1




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