Hegerberg und ihre Norwegerinnen rangen die Schweiz nieder

Gastgeber Schweiz unterliegt Norwegen zum EM-Auftakt 1:2

Mittwoch, 02. Juli 2025 | 23:03 Uhr

Von: apa

Die Schweizer Fußballerinnen haben zum Auftakt der Heim-EM eine Enttäuschung erlebt. Die Gastgeberinnen mussten sich Norwegen am Mittwoch im Eröffnungsspiel in Basel nach 1:0-Pausenführung noch mit 1:2 geschlagen geben. Nadine Riesen hatte die Schweiz vor 34.000 Zuschauern in Führung gebracht (28.). Norwegens Topstar Ada Hegerberg (54.) und ein Eigentor von Julia Stierli (58.) drehten die Partie. Außenseiter Finnland hatte zuvor etwas überraschend Island mit 1:0 besiegt.

Nach einer 15-minütigen, farbenfrohen Eröffnungsshow der 14. Frauen-EM waren die Schweizerinnen vor der Pause die klar tonangebende Mannschaft. Den ersten Warnschuss gab Kapitänin Lia Wälti ab (15.), Geraldine Reuteler traf von knapp außerhalb des Strafraumes die Latte (24.). Dann belohnte sich Riesen für eine starke Partie mit dem umjubelten Führungstreffer: Die 25-Jährige marschierte nach Pass von Wälti auf der linken Seite. Nach einem Querpass kam der Ball etwas glücklich zu ihr zurück und Riesen traf via Innenstange.

Norwegen aus dem Nichts

Von den Norwegerinnen war offensiv lange wenig zu sehen, Hegerberg brachte ihr Team aber praktisch aus dem Nichts zurück in die Partie. Die frühere Weltfußballerin traf nach einem Corner aus kurzer Distanz per Kopf. Es kam noch bitterer für die Gastgeberinnen: Einen Querpass der enteilten FC-Barcelona-Angreiferin Caroline Graham Hansen rutschte Stierli vor der einschussbereiten Hegerberg ins eigene Tor. Nach einem Handspiel von Reuteler gab es auch noch Elfmeter. Hegerberg ließ die Chance aber aus, Norwegens Kapitänin schoss links am Tor vorbei (70.).

Keine 40 Sekunden später folgte auf der Gegenseite nach einer Berührung von Mathilde Harviken gegen Nadine Riesen der nächste Elfmeterpfiff. Dieser wurde wegen einer minimalen Abseitsstellung in der Entstehung aber vom Video-Assistenten (VAR) zurückgenommen. Die Schweizerinnen hatten im Finish durch Reuteler (83.) und Iman Beney (89.) weitere Ausgleichschancen, die Norwegerinnen brachten den Auftaktsieg aber über die Zeit.

Die Gastgeberinnen und Teamchefin Pia Sundhage stehen damit am Sonntag im Duell der beiden Auftaktverlierer in Bern gegen Island bereits gehörig unter Druck. Die Schweiz hat bei einer EM-Endrunde bisher noch nie die K.o.-Phase erreicht. Der zweimalige Europameister Norwegen und Finnland duellieren einander in Sion um die Tabellenführung.

Überraschungssieg von Finnland

Die Finninnen begannen das Turnier bereits vor der offiziellen Eröffnung mit einer Überraschung gegen die höher eingeschätzten Isländerinnen. Das Goldtor vor 7.600 Zuschauern in Thun erzielte Katariina Kosola, die von der linken Seite zur Mitte zog und ins lange Eck traf (70.). Islands Mittelfeldspielerin Hildur Antonsdottir hatte zuvor wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen (58.). Islands Kapitänin Glodis Viggosdottir musste zur Pause angeschlagen in der Kabine bleiben. Für die Finninnen war es der erste Sieg bei einer EM-Endrunde seit 2009.

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen