Von: AP
Bozen – Ein eigentlich sportliches Wochenende beim „Südtirol Summer Classic“ in Bozen ist von massiven Ausschreitungen überschattet worden. Rund 120 Anhänger des Schweizer EHC Kloten sorgten am Samstag für Tumulte – mit handfesten Auseinandersetzungen, Angriffen auf Polizisten und erheblichen Störungen der öffentlichen Ordnung.
Bereits nach der Partie zwischen den Ice Tigers aus Nürnberg und dem tschechischen HC Plzeň kam es laut Polizei zu Rangeleien mit Bozner Fans vor der Eiswelle. Die Einsatzkräfte griffen sofort ein und trennten die rivalisierenden Gruppen.
Doch die Lage beruhigte sich nicht. Am späten Abend eskalierte die Situation vor einem Hotel, in dem Teile der Schweizer Fangruppe untergebracht waren. Dort attackierten mehrere Kloten-Anhänger die Polizei, warfen mit Stühlen und Tischen und verletzten dabei einen Beamten leicht.
Die Abteilung für allgemeine Ermittlungen und Sondereinsätze (DIGOS) dokumentierte die Vorfälle, die von der Quästur als „gravierende Gewalttaten“ eingestuft wurden. Am Sonntagvormittag wurden die rund 120 Kloten-Fans unter polizeilicher Begleitung mit zwei Bussen bis an die Grenze eskortiert.
Quästor Giuseppe Ferrari kündigte an, dass gegen die Verantwortlichen Anzeige erstattet werde. Außerdem sollen in Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden Stadionverbote (DASPO) verhängt werden. Videoaufnahmen und Zeugenaussagen sollen helfen, die Täter eindeutig zu identifizieren.
Damit endete das Turnier-Wochenende für die Schweizer Fangruppe nicht mit Eishockey, sondern mit einem Polizeikonvoi – und voraussichtlich mit juristischen Konsequenzen.
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