Verstappen feierte mit Marko

Nach dem Kater nach Katar: Verstappen schaut schon auf 2025

Montag, 25. November 2024 | 19:14 Uhr

Von: APA/dpa

Nach der rauschenden WM-Party in der Stadt der Sünde bleibt Max Verstappen nicht viel Zeit zur Erholung vom Titel-Kater. Die geschlagene Formel-1-Konkurrenz will die Rennen am Sonntag in Katar und eine Woche später in Abu Dhabi schon zur Vorbereitung auf die Attacke in der Saison 2025 auf den nun viermaligen Weltmeister nutzen. “Niemand ist unschlagbar”, betonte Las-Vegas-Sieger George Russell: “Ich denke, wir sind bereit, diese Herausforderung jetzt anzunehmen.”

Verstappen weiß das – und freut sich schon drauf: “Das wird ein richtiger Kampf mit vielen Autos, aber ich bin hungrig.” Das war er schon, als er vor mittlerweile fast zehn Jahren im März 2015 sein erstes Formel-1-Rennen bestritt. Aus einem einst (zu) ungestümen, gierigen und aggressiven Nachwuchspiloten wurde einer, der seinem damals vorauseilenden Ruf als Jahrhunderttalent immer mehr gerecht wurde und mittlerweile seine Herausforderer mit einer beängstigenden Souveränität reihenweise zum Scheitern bringt.

Verstappen auch 2025 Favorit

Vier WM-Titel in Serie, 62 Grand-Prix-Siege, 40 Pole Positionen, 111 Podiumsplätze – Verstappen ist längst in einer Reihe mit den Größten des Sports. “Es gibt diese Phasen, in denen Teams und Autos und Fahrer unschlagbar wirken, aber du darfst den Glauben nicht verlieren”, beteuerte Mercedes-Pilot Russell. Es werde schwierig, Verstappen nächstes Jahr zu schlagen, prophezeite Russells Noch-Teamkollege Lewis Hamilton. Red Bull Racing habe vermutlich früher als andere Teams schon aufs nächste Jahr bei der Entwicklung der Wagen gesetzt. Ob dem so ist, wird sich zeigen.

Klar ist, dass es nächstes Jahr noch keine große Regeländerung gibt. Die einschneidende Regelreform steht erst 2026 an. “Dann wird es hoffentlich mehr Fahrern Möglichkeiten eröffnen”, sagte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, der allerspätestens dann auch auf den Adrian-Newey-Effekt hofft. Der Star-Designer hatte in dieser Saison seinen Abschied vom österreichisch-britischen Rennstall angekündigt, er wird künftig für Aston Martin arbeiten.

Leclercs Ausraster nur ein Vorgeschmack?

Die Verstappen-Herausforderer dürften aller Voraussicht nach also auch im kommenden Jahr im McLaren, im Ferrari und im Mercedes sitzen. Doch genau da steckt auch jede Menge Zündstoff drin. Denn es wird nicht mehr so sein wie heuer. Bei McLaren darf bezweifelt werden, dass sich Oscar Piastri ein weiteres Mal zum Gehilfen des gescheiterten Lando Norris degradieren lässt. Bei Ferrari wird mit der Ankunft von Rekordweltmeister Hamilton das Gefüge auf eine ordentliche Belastungsprobe gestellt.

Wie gereizt sein baldiger Teamkollege Charles Leclerc jetzt schon ist, zeigte sich am Sonntag. Und er hätte sich gewünscht, dass das, was er in Vegas sagte, auch in Vegas geblieben wäre. “Scheiße, scheiße, scheiße, und der Funk ist an”, sagte er, als er es bemerkt hatte. Mit einer zynisch-sarkastischen Schimpftirade und dem F-Wort in mehrfacher Ausführung hatte er sich zuvor heftig beim Team beklagt, weil Noch-Kollege Carlos Sainz vor seinem Wechsel zu Williams nach dieser Saison sich nicht mehr an die Vorgaben des Kommandostandes gehalten hatte.

Wie das mit den Befindlichkeiten im kommenden Jahr aussieht, wenn der immer noch titellose und einst auch so hoch gehandelte Leclerc neben dem erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Geschichte fährt, wird eine der spannenden Fragen sein. Ebenso wie sich Hamiltons Nachfolger bei Mercedes an der Seite von Russell schlägt. Die Silberpfeile setzen auf den gerade einmal 18-jährigen Neuling Kimi Antonelli aus Italien. Man stelle sich vor, er würde gleich voll einschlagen und Russell unter Druck setzen, der sich nach dem Weggang von Hamilton in der Führungsrolle wähnt.

Weiter geht’s mit Verstappens Paradedisziplin

Fast egal aus rein sportlicher Sicht dürfte für Verstappen indes sein, wer neben ihm im kommenden Jahr fahren wird. Schwächer als Sergio Pérez in dieser Saison geht es kaum. Wer auch immer es 2025 ist: Verstappens natürliche Autorität und sein Status im Team sind unumstritten. Sämtliche Nebenschauplätze schienen in diesem Jahr an ihm abzuprallen.

In der vermutlich heftigsten und vor allem öffentlichsten Notlage des Rennstalls seit dem Einstieg 2005 mit dem Zoff um Teamchef Christian Horner und einem Machtkampf, in den sich auch noch Weltmeister-Vater Jos Verstappen vollmundig einmischte, bewies Verstappen große Qualitäten als Krisenmanager. Befreit von allen Lasten und dem fordernden Titelkampf in diesem Jahr wird er rechtzeitig auch wieder bestens erholt sein, wenn es am Wochenende bei seiner Paradedisziplin Sprint in Katar wieder um den Sieg geht. Denn auch Verstappen weiß: Im Kampf um seinen fünften Triumph nacheinander hat das Vorspiel bereits begonnen.

Kommentare

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1 Kommentar auf "Nach dem Kater nach Katar: Verstappen schaut schon auf 2025"


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Galantis
Galantis
Superredner
13 Tage 19 h

..Max wird auch nächstes Jahr wieder gonz oben stehen!

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