Von: apa
Mit einem überraschenden Dreisatzsieg hat Jurij Rodionov das ersatzgeschwächte österreichische Davis-Cup-Team beim Länderkampf gegen Ungarn um die Teilnahme am Final 8 der besten acht Tennis-Nationen in Führung gebracht. Der 26-jährige Niederösterreicher schlug am Freitag in Debrecen Lokalmatador Fabian Marozsan mit 6:2,6:7(5),7:5 und stellte auf 1:0 für den Außenseiter. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Filip Misolic wegen einer Verkühlung nicht spielen kann.
Österreichs Nummer eins hatte in der Nacht Fieber und trat noch am Freitag die Heimreise an. Es war der zweite hochkarätige Ausfall im ÖTV-Team von Kapitän Jürgen Melzer nach der Absage von Sebastian Ofner. Der Steirer lässt den Bewerb aus, um sich von körperlichen Problemen (Ferse, Handgelenk) zu erholen. Im zweiten Match des Tages trifft der Salzburger Lukas Neumayer (ATP-173.) auf Marton Fucsovics (59.) und will dabei wie sein Landsmann in der Außenseiterrolle glänzen.
Premierensieg gegen Marozsan
Für Rodionov (158.) war es der erste Sieg gegen Marozsan im dritten Duell. In der rund 6.000 Fans fassenden Fönix-Arena erwischte der Linkshänder auf Hartplatz einen Blitzstart und zog im ersten Satz auf 5:1 davon. Im zweiten Satz gelang ihm direkt das Break zum 1:0, bis zum 4:2 lag er sicher in Front. Mit einem Rebreak zum 4:4 meldete sich Marozsan zurück, im Tiebreak machte der Ungar ein 0:3 wett. Den Schwung nahm dieser mit, Rodionov stand bei 1:3 und 15:40 mit dem Rücken zur Wand, schaffte zum 3:3 aber das Rebreak und nahm seinem Gegner im letzten Game noch einmal den Aufschlag ab.
“Es war ein großartiges Match, das für jeden ausgehen hätte können. Am Ende ist es darum gegangen, wer die besseren Nerven hat, wer es etwas mehr wollte. Ich bin überglücklich”, sagte Rodionov nach seinem nach 2:17 Stunden verwandelten zweiten Matchball im Interview auf dem Platz. Tennis sei manchmal ein “verrückter” Sport. “Es ist einfach wichtig, immer an sich zu glauben und bereit zu sein, alles zu geben”, betonte Rodionov. Mit einem Sieg in Ungarn könnte Österreich zum fünften Mal in der Open Era unter die besten acht Nationen der Welt einziehen, zuletzt gelang das 2012.
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