Von: apa
Sturm Graz hat den nächsten Rückschlag kassiert. Der seit einem Monat in der Bundesliga sieglose Fußball-Meister unterlag am Donnerstag in der Europa League bei Panathinaikos in Athen mit 1:2 (1:1). Karol Swiderski bescherte dem griechischen Tabellen-Sechsten eine Führung (18.), die Otar Kiteishvili per Traumtor ausglich (34.). Das letzte Wort hatte aber das keineswegs übermächtig auftretende Panathinaikos in Person von Davide Calabria (74.).
Mit vier Punkten aus fünf Spielen fehlen Sturm zwei Punkte auf die Aufstiegsplätze der Top 24. Drei Runden sind in der Ligaphase noch zu spielen. Die Grazer treffen dabei auf Roter Stern Belgrad (h), Feyenoord Rotterdam (a) und Brann Bergen (h). Zunächst aber gilt es, auf nationaler Ebene eine Trendumkehr zu schaffen. Von den jüngsten acht Pflichtspielen gewann Sturm nur eines – im Cup gegen Zweitligist Admira nach Elferschießen.
Grazer Abstimmungsprobleme
Trainer Jürgen Säumel baute sein formschwaches Team nach der 1:3-Niederlage gegen den LASK großflächig um. Mit Niklas Geyrhofer und Emanuel Aiwu liefen zwei frische Innenverteidiger auf. Jeyland Mitchell begann erneut mit mangelndem Erfolg als Rechtsverteidiger und wurde mit Gelb vorbelastet zur Halbzeit von Arjan Malic ersetzt. Der spielfreudige Filip Rozga durfte statt Tomi Horvat beginnen, Seedy Jatta im Sturm neben Maurice Malone.
Sturm überstand eine erste, kurze Druckphase von Panathinaikos, das Trainerroutinier Rafael Benitez möglicherweise überraschend mit einer Drei-Mann-Abwehr beginnen ließ. Die Gäste brauchten vor ersten guten Offensivmomenten eine Orientierungsphase, ehe es in der 18. Minute viel zu leicht ging. Ein Flankenball von links flog zu weit und auf der entblößten rechten Abwehrseite konnte Davide Calabria unbedrängt flanken. Im Zentrum fühlte sich niemand zuständig für Swiderski, der platziert zu seinem vierten Europa-League-Saisontor einköpfelte.
Kiteishvilis feiner Fuß
Es war ein Wirkungstreffer für die Gäste, die mit Abstimmungsproblemen um ihre Kompaktheit rangen und die Bälle viel zu früh wieder verloren. Einmal mehr war es aber Kiteishvili, der sein Team mit einem Traumtor zurück ins Spiel holte. Der Schuss des Georgiers aus über 25 Metern schlug im Kreuzeck ein. In üblicher Manier jubelte Kiteishvili schaumgebremst, selbst das obligatorische Lächeln kam dem zuletzt völlig frustriert vom Platz gegangenen Spielführer dieses Mal nicht aus.
Vor 1.200 mitgereisten Sturm-Fans im halb leeren Olympiastadion konnte Österreichs Meister im Anschluss mit dem Schiedsrichter hadern. Swiderski fügte Aiwu mit einem unbedachten Einsteigen eine Platzwunde am Kopf zu. Und obwohl der Torschütze mit Gelb gut bedient war, stieg er kurz darauf mit offener Sohle gegen Jatta ein. Der italienische Referee Simone Sozza ließ den gelben Karton stecken.
Swiderski zwang dann auch Oliver Christensen zur ersten Parade im zweiten Abschnitt (49.). Sturm kam nun aber viel besser in die Zweikämpfe. Bei einem abgefälschten Jatta-Schuss fehlte nicht viel, danach flachte die Partie ab. Beiden Mannschaften fiel nicht allzu viel ein, doch Sekunden nach der Auswechslung des Grazer Alleinunterhalters Kiteishvili schlug es erneut hinten ein. Calabria ließ Emir Karic mit einem Lupfer ins Leere laufen und schloss per Außenrist ab. Eine wirkliche Schlussoffensive gelang der harmlosen Säumel-Elf nicht mehr.




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