Johannes Moser schoss U17-Team mit seinem sechsten WM-Tor ins Glück

U17 schreibt WM-Märchen: Nach 1:0 über Japan im Halbfinale

Freitag, 21. November 2025 | 17:28 Uhr

Von: apa

Österreichs U17-Fußballer haben ihrer Erfolgsgeschichte bei der WM in Katar mit dem Erreichen des Halbfinales ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Am Freitag besiegte die Elf von Hermann Stadler Japan im Viertelfinale in der Aspire Zone in Doha mit 1:0 und steht als erste ÖFB-Nachwuchsauswahl seit der U20 im Jahr 2007 wieder unter den besten vier Teams einer WM-Endrunde. Im Kampf um den Finaleinzug geht es am Montag gegen Italien, das Burkina Faso auch knapp mit 1:0 bezwang.

In einer fordernden Partie reichte der ÖFB-Auswahl ein Treffer von Johannes Moser (49.), um auch mit etwas Glück den sechsten Sieg im sechsten Spiel zu feiern. Für den 17-jährigen Klagenfurter von Zweitligist FC Liefering war es schon der sechste Treffer, vier davon vom Elfmeterpunkt, im Turnierverlauf. “Wir haben jetzt mit das erfolgreichste Ergebnis eines österreichischen U-Nationalteams eingefahren. Darauf können die Jungs richtig stolz sein”, sagte Stadler. Nach Saudi-Arabien (1:0), Mali (3:0), Tunesien (2:0/Sechzehntelfinale) sowie England (4:0/Achtellfinale) wurde ein fünfter Zu-Null-Sieg geholt.

Pokorny: “Unglaubliches Gefühl”

Und das gegen den laut Stadler “mit Abstand besten Gegner” im Laufe des Turniers. Das empfand auch Jakob Pokorny so. “Ich habe noch nie gegen so eine gute Mannschaft gespielt, aber wir haben super verteidigt. Mittlerweile haben wir einfach dieses Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen können – egal ob Portugal, Japan oder wer auch immer. Das gibt uns einen richtigen Push. Es ist unbeschreiblich, ein unglaubliches Gefühl”, schilderte der ÖFB-Kapitän. Nur beim 4:1 gegen Neuseeland zum Abschluss der Gruppenphase gab es ein Gegentor.

Ohne Stürmer Dominik Dobis, der gegen England einen Kreuzbandriss erlitten hatte, sah sich Österreich einer aggressiv anlaufenden japanischen Auswahl gegenüber, die in der ersten Hälfte auch deutlich mehr Gefahr ausstrahlte. Tormann Daniel Posch war mit zwei wichtigen Paraden in der 18. und 28. Minute die rot-weiß-rote Schlüsselfigur vor der Pause, offensiv gelang vorerst nur wenig. Einmal klärte Japans Defensive in höchster Not (30.), einmal knallte Moser den Ball ans Außennetz (44.).

Starke Phase nach Wiederbeginn

Doch die Null bei den Österreichern, die bisher nur ein Gegentor kassiert haben, hielt – und eröffnete die Chance auf eine Leistungssteigerung nach Wiederbeginn. Dort musste sich erst zwar wieder Posch auszeichnen (46.), dann aber kam die beste Phase von Rot-Weiß-Rot, in der sich Moser ein Herz nahm, von der Strafraumgrenze abzog und den Ball wenig später im Netz zappeln sah. Einen ÖFB-Doppelschlag verhinderte Japans Tormann Shuji Muramatsu, der einen Schuss von Hasan Deshishku an die Stange abwehren konnte (54.).

Während Österreich danach offensiv kaum mehr stattfand, intensivierte Japan seine Bemühungen. Gegen eine beherzt agierende österreichische Defensive machten die Asiaten aber kaum einen Stich oder gingen allzu verschwenderisch mit ihren Möglichkeiten um. Und bei der besten Gelegenheit war einmal mehr Posch am Posten (69.). In der Nachspielzeit gab es nach Foul an Deshishku und Video-Studium des Schiedsrichters noch Elfmeter für Österreich, bei dem der Gefoulte aber an Japans Goalie scheiterte (94.).

Der Feierlaune tat das ebenso wie die Gelbsperre von Ifeanyi Ndukwe gegen Italien keinen Abbruch. “Die beeindruckenden Leistungen bei der WM sind ein großartiger Erfolg. Es sind unschätzbar wertvolle Erfahrungen, die unsere jungen Talente auf ihrem weiteren sportlichen Weg enorm weiterbringen werden. Der ÖFB und ganz Fußball-Österreich ist stolz auf Euch”, verlautete ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzender Josef Pröll.

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