Von: mk
Bozen – Zur bevorstehenden Eröffnung des Schuljahres trafen sich die Direktoren der italienischen Berufsschulen in Bozen zu einer gemeinsamen Tagung.
Der Austausch zwischen der Schule und der Arbeitswelt stand im Mittelpunkt der Eröffnungskonferenz der italienischen Berufsschulen, die am heutigen Vormittag im Auditorium “Lucio Battisti” im St.-Gertraud-Weg in Bozen stattfand. “Eines unserer Bildungsziele ist es, den Jugendlichen jene Fähigkeiten zu vermitteln, die sie brauchen, um sich zurechtzufinden”, erklärte der italienische Schullandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini, “zugleich sollen sie sich auch die erforderlichen Kompetenzen aneignen, um aus der Vielzahl an Informationen jene herausfiltern zu könnten, die tatsächlich wichtig sind. Dies ermöglicht es ihnen, selbständig Entscheidungen zu treffen und sich nicht von Ängsten leiten zu lassen. Denn negative Emotionen führen zu einer Verschließung vor der Außenwelt, und diese gilt es zu vermeiden.” Laut Landesrat Tommasini besteht ein weiterer wichtiger Bildungsauftrag darin, den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Der Berufsbildung, die die Schüler auf den Einstieg in die Arbeitswelt vorbereitet, komme dabei eine besondere Bedeutung zu, gab der Landesrat zu bedenken.
Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei wies in ihren Grußworten darauf hin, wie wichtig es sei, dass der Bildungsweg positiv abgeschlossen werde und die Jugendlichen eine Arbeit finden würden, die ihnen gefällt und Befriedigung gibt.
In seinen “pädagogisch-organisatorischen” Überlegungen forderte der Direktor der Italienischen Berufsbildung, Renzo Roncat, dazu auf, jenen Schwierigkeiten mit Offenheit zu begegnen, die an den Berufsschulen durch die Anwesenheit von Schülern mit Problemen verschiedener Natur auftreten können. Diese Situation mache eine Neuausrichtung erforderlich, stellte Roncato fest, außerdem gelte es, das Selbstwertgefühl zu steigern und festgelegte Regeln einzuhalten. Um den Bildungserfolg zu gewährleisten, brauche es konkrete Anhaltspunkte, Projekte auf lokaler Ebene, offene Bildungspläne und die Verwirklichung und Umsetzung von Projekten und Dienstleistungen auch außerhalb der Klassenräume, sagte der Bereichsdirektor. “Ein praktisches Problem sind etwa die architektonischen Barrieren. Daher könnte man zum Beispiel die Schüler auch einmal selbst eine Zufahrtsrampe bauen lassen”, schlug Roncat abschließend vor.
Als Referenten nahmen Dario Nicoli, Professor an der Katholischen Universität in Brescia, und Giuseppe Tacconi, Professor an der Universität Verona, an der Eröffnungskonferenz teil. Zum Abschluss der Tagung stand ein Runder Tisch mit den Berufsschuldirektoren und Lehrpersonen auf dem Programm.