Von: luk
Bozen – “Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie für Kinder hat, wird in der öffentlichen Debatte selten thematisiert. Dabei sind sie es, die unter dem social distancing leiden und wenig dagegen tun können.” Die Katholische Jungschar Südtirols fordert die Politik und die ganze Bevölkerung auf, die Bedürfnisse der Kinder zu beachten und ihre Anliegen nicht zu vergessen.
Täglich sei in den Medien von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Tourismus zu hören. Welche Auswirkungen diese Zeit jedoch auf die Kinder hat, wird außen vor gelassen. Zwar gebe es immer neue Auflagen und Diskussionen zur Situation in der Schule, doch das Wohl des Kindes wird dabei oft vergessen. “Es ist Fakt, dass die Kinder in Südtirol seit zwei Monaten zu Hause festsitzen. Der Unterricht in der Schule, Spielen mit Freunden, Treffen auf Spielplätzen und die Aktivitäten in den Vereinen fallen zurzeit aus. Durch Fernunterricht, Tipps von pädagogischen Fachkräften und den Einsatz der Eltern ist nun ein neuer Alltag eingekehrt. Jedoch fehlen den Kindern die so wertvollen zwischenmenschlichen Beziehungen mit Gleichaltrigen. Die Bestimmungen sollen uns alle und unsere Gesundheit schützen. Die Kinder sind es aber, die am längsten auf ihre Bedürfnisse verzichten müssen. Die momentane Situation ist für niemanden leicht. Es herrscht große Ungewissheit bei der Bevölkerung und es ist für die Politik schwierig, Entscheidungen zu treffen und Pläne zu erstellen. Genauso ist es auch für die Kinder nicht einfach. Als größte Kinderorganisation in Südtirol ist es für die Jungschar wichtig, den Kindern eine Stimme zu geben. Wir fordern deshalb, dass Entscheidungen mit Blick auf die Kinder getroffen werden, wenn es um sie geht“, so Julia Leimstädtner, 1. Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirols.
Momentan sei auch noch ungewiss, wie die Betreuung für Kinder in den nächsten Monaten aussehen wird. Die Sommerbetreuung sei nicht nur für die Eltern unabdingbar, sondern auch für die Kinder eine Chance. „Es braucht klare Informationen zu den Bestimmungen, damit die Planung beginnen kann. Wir fordern, dass die Betreuungsangebote im Interesse der Kinder gestaltet werden. Sich mit Gleichaltrigen treffen, zusammen spielen und lernen, ist für die Entwicklung der Kinder sowie für ihre psychische Gesundheit ein sehr wichtiger Faktor und auch in den Kinderrechten verankert“, so Leimstädtner.
Ganz im Sinne des Schwerpunktes „Jungschar ist Lobby im Interesse der Kinder“ unterstützt die Katholische Jungschar Südtirols auch und gerade in dieser Zeit die Kinder in ihren Anliegen. „Wir bringen die Lebensbedingungen von Kindern zur Sprache und setzen uns für eine Politik ein, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert“, schließt Leimstädtner ab.