Von: mk
Bozen – Das historische Eccel Kreuzer Haus zwischen der Lauben- und der Silbergasse in Bozen wird ein vollwertiges Museum, und zwar ein so genanntes “Hausmuseum”. Hausmuseen sind ehemalige Wohnbauten, die wichtige historische, architektonische, kulturelle, künstlerische und soziale Informationen liefern und durch ihre Geschichte zum Museum wurden. Das Gebäude war vom ehemaligen Bozner Richter Josef Kreuzer, gemeinsam mit seiner umfangreichen Kunstsammlung, kurz vor dessen Tod im Jänner 2017 dem Land Südtirol übertragen worden. Dieses sollte dem Willen Kreuzers folgend die Sammlung in seinem Haus einem breiten Publikum zugänglich machen.
In ihrer heutigen Sitzung hat die Landesregierung nun entschieden, das vom Land restaurierte und Ende 2019 eröffnete Eccel Kreuzer Haus als museale Struktur unter die Führung des Betriebs Landesmuseen zu stellen.
Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher, in dessen direkten Zuständigkeitsbereich die Südtiroler Museen fallen, betont, “ist das Hausmuseum Eccel Kreuzer mit seinen herausragenden künstlerischen und historischen Schätzen einzigartig in Südtirol.” Dieses Erbe werde von nun an im Auftrag der Landesregierung vom Betrieb Landesmuseen verwaltet. “Damit kommen wir unserem Auftrag, öffentliches Gut zu schützen, aber vor allem dem Willen des großzügigen und weitsichtigen Josef Kreuzer nach, der sein Vermächtnis mit der gesamten Südtiroler Bevölkerung teilen wollte”, unterstreicht Kompatscher.
Rund 1500 Werke von über 300 Kunstschaffenden
Das Eccel Kreuzer Museum beherbergt eine private Kunstsammlung mit 1504 Werken von 342 Kunstschaffenden aus der Zeit von 1894 bis Anfang der 2000er Jahre aus Südtirol, Tirol und dem Trentino, und besitzt auch eine wertvolle historische, kulturelle und architektonische Hausgeschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Als Museumsstruktur innerhalb des Betriebs Landesmuseen entspricht das Eccel Kreuzer Museum nicht nur den Qualitätsstandards gemäß dem Landesgesetz Museen und Sammlungen (Nr. 6/2017) und gemäß staatlichem Dekret des Ministeriums für Kulturgüter und kulturelle Aktivitäten (MiBACT), sondern auch den ethischen Richtlinien für Museen des Internationalen Museumsrates (ICOM).
Planetarium Südtirol künftig unter den Landesmuseen
Auf Beschluss der Landesregierung wird ab 1. Januar 2021 auch das Planetarium Südtirol in Gummer (Gemeinde Karneid) unter die Führung des Betriebs Landesmuseen – konkret des Naturmuseums Südtirol – gestellt. Bisher war das Planetarium von der Gemeinde Karneid in Absprache mit dem Land geführt worden. Aus organisatorischen Gründen, aber auch aufgrund der inhaltlichen Nähe wird das Planetarium nun dem in Bozen angesiedelten Naturmuseum Südtirol zugeordnet.