Von: mk
Bozen – Anlässlich des Welt-Orthoptik-Tages am 9. Juni hat die regionale Sektion der italienischen Orthoptistenvereinigung AIOrAO (Associazione Italiana Ortottisti Assistenti in Oftalmologia) in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Alzheimer Südtirol Alto Adige ASAA eine Fotoausstellung und eine interdisziplinäre Fortbildung organisiert.
Die Orthoptik ist ein Teilgebiet der Augenheilkunde und befasst sich mit der Vorsorge, der Untersuchung und der Rehabilitation von Patienten aller Altersgruppen mit Problemen des beidäugigen Sehens, Funktionsstörungen der Augenmuskeln und bei. Orthoptisten beraten Patienten und Patientinnen über Rehabilitationsmöglichkeiten und führen diese selbstständig durch. In den augenärztlichen Ambulatorien führen Orthoptisten und Orthoptistinnen mit Hilfe von speziellen Instrumenten Untersuchungen durch, wie z.B. die Bestimmung des Gesichtsfeldes.
Am 1. Juni fand am Zentralkrankenhaus Bozen unter der wissenschaftlichen Leitung der regionalen Präsidentin der AIOrAO, Karin Waldhauser, eine Fortbildung über neurodegenerative Erkrankungen mit Fokus auf Alzheimer und Parkinson und den bei diesen Patienten auftretenden Sehproblemen statt, bei der neben den Fachvorträgen, ganz konkret die Schwierigkeiten aus der Sichtweise der Patienten/Angehörigen thematisiert wurden.
Die Vereinigung Alzheimer Südtirol Alto Adige ASAA hat sich mit Erfahrungsberichten von Angehörigen und Betreuern beteiligt, um die Fachleute für eine angepasste Beziehung zu den Kranken zu sensibilisieren. Dazu wird auch die Fotoausstellung der Vereinigung im Foyer des Krankenhauses beitragen, die bis 15. Juni 2019 zugänglich bleibt. Die Fotoausstellung verfolgt das Ziel, Aufmerksamkeit und Bewusstsein für Mensch mit einer demenziellen Erkrankungen zu schaffen, aber auch Sehprobleme, die zusätzlich auftreten – und dadurch die Lebensqualität der Menschen verschlechtern können, aufzuzeigen.
Dabei sollen Berührungsängste abgebaut und eine öffentliche Diskussion angeregt werden. Fotos und Texte sollen einladen hinzuschauen und zu verweilen, Verdrängtes zuzulassen, und die Krankheit aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dabei ist es wichtig, dass stets die Menschen und deren Würde im Vordergrund stehen, so Ulrich Seitz, Präsident der Alzheimervereinigung Südtirol.