Von: luk
Meran – Bereits zum dritten Mal hat Melanie Kiem, mittlerweile Maturantin am Realgymnasiums Meran, am österreichischen Bundeswettbewerb der Chemie-Olympiade teilgenommen, der an der Pädagogischen Hochschule in Baden bei Wien in Niederösterreich ausgetragen wurde. Sieben Schülerinnen und 17 Schüler nahmen an den zwei intensiven Wochen der Vorbereitung und dem anschließenden Wettbewerb statt. Am vergangenen Samstag wurde dieser im Beisein von viel Prominenz mit der Siegerehrung abgeschlossen. Melanie Kiem schaffte es unter die ersten vier und wird so im Juli in Paris die internationale Chemie-Olympiade als Mitglied des österreichischen Teams bestreiten. Für seine sehr gute Leistung wurde auch ein zweiter Südtiroler ausgezeichnet, nämlich Tobias Weger von der Technischen Fachoberschule Bruneck, der durch eine Wildcard nominiert wurde. Somit war Südtirol nach zwei Jahren wieder mit zwei Schülern beim Bundeswettbewerb vertreten.
Beim Wettbewerb ging es unter anderem um diese Fragen: Wie stellt man sich ein Methanmolekül vor, wenn man dieses um 90 Grad um eine Achse dreht und im rechten Winkel zu dieser Achse spiegelt? Auf wie viele Arten kann man dies durchführen, damit das Molekül gleich aussieht wie zuvor? Melanie Kiem konnte sich als dritte durchsetzen und erreichte so eine Silbermedaille. Sie wird vom 21. bis zum 30. Juli gemeinsam mit Magdalena Lederbauer (Wien), Joseph Dorfer (Salzburg) und Erwin Rait (Niederösterreich) bei der 51. Internationalen Chemieolympiade in Paris antreten. Vorher werden die vier noch in einem Spezialtraining in Wien darauf vorbereitet.
Tobias Weger von der TFO Bruneck war einer 16 Schüler, die zum ersten Mal am Bundeswettbewerb teilgenommen haben. Trotzdem konnte er einen klaren Kopf bewahren und war im Praxisteil fast punktegleich mit Melanie Kiem.
Bei der Siegerehrung wurde mehrfach betont, dass bei der Olympiade vor allem Durchhaltevermögen, Fleiß und Ausdauer der Schülerinnen und Schüler gefragt seien, aber auch die Unterstützung von Elternseite dürfe nicht fehlen. So bleibe die Neugierde wach, was für wissenschaftliches Arbeiten Voraussetzung sei. Gesprochen wurde auch über Bildungsgerechtigkeit: Erst dann, wenn auch Begabte entsprechend gefördert würden, könnten alle Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Um das zu erreichen, bedürfe es letztendlich einer guten Lehrerausbildung und entsprechender Fortbildungsmöglichkeiten.