Von: bba
Bozen – Mit den Filmen „Made in Südtirol“ stellt das Film Festival Bozen vom 9. bis 14. April Filme vor, die vom Südtiroler Filmfonds IDM-Südtirol/Alto Adige mitfinanziert, in Teilen in Südtirol gedreht wurden und viele lokale Filmschaffende eingebunden haben.
„Die Südtiroler Filmbranche hat sich in den letzten Jahren kräftig entwickelt und in vielen Wirtschaftszweigen Einzug gehalten“, meint Helene Christanell, festival director.
Darunter ist auch der bemerkenswerte Dokumentarfilm „Becoming Me“ von Martine De Biasi, der im Wettbewerb für Dokumentarfilme läuft. Marion, weiblich geboren, wird Marian, ein Mann. In der dokumentarischen Langzeitbeobachtung begleitet De Biasi den Protagonisten einfühlsam und mit psychologischer Tiefe von den ersten Zweifeln bis zum Alltag nach der Geschlechtsangleichung.
Weitere fünf Filme der Reihe „Made in Südtirol“ sind für den Golden Walther Award nominiert, den das Publikum in diesem Jahr erstmalig für Filme vergibt, die einen Südtirol-Bezug aufweisen.
Im Film „In my Room“, der das Festival am 9. April eröffnet, lässt der Regisseur Ulrich Köhler die Menschheit verschwinden. Übrig bleiben Armin (Hans Löw) und Kirsi (Elena Radonicich). Die Menschheitsgeschichte kann also von vorn beginnen. Oder nicht? Eine Produktion von Pandora Film in Koproduktion unter anderem mit Echo Film aus Südtirol.
Der Spielfilm „Coureur“ von Kenneth Mercken ist in der Radsportszene angesiedelt. Felix Vereecke, Sohn eines Radprofis, kennt die flämische Radsportszene, ein von Gewalt, Alkohol und Konkurrenz geprägtes Umfeld. Sobald er ein junger Erwachsener ist, will er instinktiv die Erfolge seines Vaters schlagen.
Nikolaus Leytner verfilmt das Buch „Der Trafikant“ von Robert Seethaler zu Teilen in Südtirol: Der 17-jährige Franz arbeitet als Lehrling in einer Trafik in Wien, 1937. Dort lernt er von seinem Meister alles, was es über Tabak, Zeitungen und Herrenmagazine zu lernen gibt. Der kürzlich verstorbene Schauspieler Bruno Ganz spielt im Film eine seiner letzten Rollen: den Psychoanalytiker Sigmund Freud.
„Victoria Savs – Die Kaisersoldatin“: Karin Duregger greift in dieser Dokumentation die ungewöhnliche Frauenbiographie der Viktoria Savs auf. 1899 in Bad Reichenhall geboren, 1903 mit dem Vater nach Meran gezogen, diente sie später an der Dolomitenfront im Ersten Weltkrieg – als Soldatin. Der Film zieht Fäden in die Gegenwart, wenn es wieder darum geht, Menschen für Kriege zu begeistern.
„Zauberberg“ von Jens Meurer. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines Luxushotels, das beharrlich den fünften Stern verweigert: der Zirmerhof in Radein. Dafür müsste das Traditionshotel Fernseher, Minibars, Internet und Telefone in seinen Zimmern installieren, also exakt die Dinge, für die die Gäste zahlen, damit sie nicht in den Zimmern sind.