Von: mk
Meran – Auch das Jahr 2021 stand für den ost west club in Meran wie schon das Jahr zuvor unter dem Eindruck der pandemischen Situation. Die Verantwortlichen des Kulturvereins waren von diesen Umständen weiterhin auf den unterschiedlichsten Ebenen betroffen, haben sich aber nicht entmutigen lassen und dennoch, versucht die eigene Arbeit, so gut es geht – unter anderem auch auf neue Art und Weise . fortzusetzen. Deshalb hat der ost west club zu Beginn des neuen Jahres 2021 mit COW – culture in a box ein digitales Projekt ins Leben gerufen, das dann auf einer eigens eingerichteten Webseite (www.cow-in-a-box.com) veröffentlicht wurde.
Das Format besteht aus insgesamt drei Sendungsformaten (music, talk, town) und aus jeweils vier Sendungen und insgesamt zwölf Folgen in der ersten Staffel. In der zweiten Staffel, im Herbst/Winter 2021, sind nochmals sieben Sendungen hinzugekommen. Die Idee hinter COW war es, Kultur weiterhin am Leben zu halten und gleichzeitig den Künstlern, Kulturschaffenden und Kreativen eine Plattform zu geben und ihnen die Möglichkeit eröffnen, ihre Arbeit fortzusetzen und dabei auch eine Gage ausbezahlt zu bekommen. Das Projekt hat unter den Mitgliedern und Zuschauern großen Anklang gefunden. Über 15.000 Seitenaufrufe konnten in der ersten Staffel verzeichnet werden. Die zweite Staffel von COW endet Anfang des Jahres 2022.
Nach Abschluss von COW #1 Ende Februar 2021, hat sich das Team des ost west clubs darauf konzentriert, die Sommersaison zu planen. Mit Ende Mai 2021 konnte dann in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Meran wieder die Sommerresidenz ost west country Club eröffnet werden. Unter strengen Sicherheitsauflagen und in Zusammenarbeit mit vielen fleißigen Ehrenamtlichen wurden im Sommer rund 50 Kulturveranstaltungen in Präsenz und mit Publikum abgehalten. Neben einer Zusammenarbeit mit dem Straßenkünstlerfestival asfaltart, konnte auch die Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jazzfestival fortgesetzt werden.
Zusätzlich zu diesen Kooperationen organisierte der Club eine Reihe von Veranstaltungen: zwölf verschiedene Musikveranstaltungen, mit Konzerten von jungen Südtiroler Singer-Songwritern wie Helianth, Nina Duschek, Marion Moroder, James Bach, Alex Shylow und Emily Ferri, aber auch von ost west Bühnen Stammgästen wie Bad Bastards, Arcomai und Diego „Deadman“ Potron oder neuen Projekten wie Robbin‘ Streethood oder Animali Notturni und den unverrückbaren Terminen der klassischen Jamsession; 19 literarische Begegnungen mit Lesungen und Buchpräsentationen, u.a. von Romina Casagrande, Grazia Barbiero, Oswald Waldner, Tommaso Giagni, Matthias Vesco, Sara Notaristefano, sowie der Europa gewidmete Leseabend von Mauro Cereghini mit musikalischer Begleitung von Francesca Schir und Lucia Suchanska und die Präsentation des von Doris Zelger illustrierten Kinderbuchs; drei Theaterabende mit den Stücken „Der Kontrabass“, „Freunde kann man sich aussuchen“ und dem Kinderstück „Drunter und Drüber“; drei feministische Infocafés; drei Diskussionsabende zu den Themen der Friedensmissionen in Darfur, mit Sheila Romen, Mitarbeiterin der Vereinten Nationen; der Zustand von Natur- und Kunstschnee in den Alpen mit der Forscherin Sara Casagrande; und Body Shaming mit Raffaella Vanzetta vom Forum Prävention/Zentrum für Essstörungen; 2 Spieleabende mit Schach und Watten; zwei Poetry Slams unter der Leitung von Alex „Giovi“ Giovanelli.
Nach der Schließung der Sommerresidenz hat der Meraner Kulturverein am Dienstag, 19. Oktober mit den beiden in die Stichwahl gekommenen Meraner Bürgermeisterkandidaten Dario Dal Medico und Paul Rösch einen Debattenabend im Maiser Kulturzentrum KIMM veranstaltet, welcher von den beiden Mitarbeitern Giorgia Lazzaretto und Thomas Kobler moderiert wurde. Zu dieser Veranstaltung haben sich rund 150 interessierte Meraner Bürger eingefunden.
Anfang Dezember hat der Verein dann in Zusammenarbeit mit der SAAV (Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung) und dem Verein Pro Vita Alpina die Sprachspiele/Linguaggi in gioco aufgrund der Covid-Pandemie in etwas abgewandelter Form u.a. im Meraner Frauenmuseum, im Kotznerhof in Schenna und im Kunst Meran/o Arte veranstaltet.
Der vierte Veranstaltungsabend im Theater in der Altstadt, musste aus Krankheitsgründen auf das neue Jahr verschoben werden. Daraufhin wurden die Dreharbeiten zur zweiten Staffel des digitalen Kulturprojektes COW gestartet, welche ab Mitte Dezember wieder auf der dazugehörigen Webseite zu sehen war. Zum Abschluss des Jahres wurde dann im Theater in der Altstadt das zu Ehren des vor zwei Jahren verstorbenen Meraner Theaterschaffenden Rudi Ladurner erschienene Buch „Was für ein Theater“ vorgestellt. In Zusammenarbeit mit Edizioni alphabeta Verlag ist der ost west club Trägerverein der Buchreihe „Meran/o“. Herausgeber des Buches sind Sonja Steger und Toni Colleselli.
Ebenfalls Ende Dezember hat der Kulturverein eine außerordentliche Mitgliedversammlung in den Vereinsräumen in der Altstadt abgehalten. Dort wurde, gemeinsam mit den anwesenden Mitgliedern, die Anpassung des Vereinsstatutes für die Richtlinien des Dritten Sektors vorgenommen und einstimmig beschlossen.