Von: ao
Bozen – Es darf als eine hohe Auszeichnung für die Qualität und das internationale Niveau der diesjährigen Bozner Programmauswahl gewertet werden, dass gleich mehrere Filme, die im April am Film Festival Bozen teilgenommen hatten, nun auf international anerkannten Filmfestivals zu sehen waren bzw. zu sehen sein werden und mit Preisen überhäuft wurden.
BFFB und FÜNF SEEN FILMFESTIVAL
Beim soeben zu Ende gegangenen bayerischen Fünf Seen Filmfestival erhielt der im Spielfilmwettbewerb in Bozen vertretene und in Südtirol gedrehte und produzierte Film “Die Einsiedler” von Ronny Trocker nichts weniger als den Hauptpreis der Spielfilm-Jury. Der Erstlingsfilm von Sandra Wollner, “Das unmögliche Bild”, in Bozen mit dem Preis für den besten Spielfilm ausgezeichnet, erhielt in Starnberg den renommierten Preis „Perspektive Junges Kino“, der jungen und besonders vielversprechenden Talenten zuerkannt wird. Den Dachs für das beste Drehbuch holte sich schließlich der diesjährige Schweizer Beitrag im Bozner Wettbewerb, der Spielfilm “Sette Giorni” von Rolando Colla.
Mit dem Preis Horizonte für den aufsehenerregenden Dokumentarfilm “Das System Milch” ging ein weiterer Preis beim Fünf Seen Filmfestival an einen Südtiroler Filmemacher. Ausgezeichnet wurde der Regisseur Andreas Pichler, der heuer mit einer Retrospektive der Filme seiner Produktionsfirma Miramontefilm beim Bozner Festival gewürdigt wurde.
Und noch einmal standen zwei Beiträge aus Südtirol in Starnberg im Zentrum großer Aufmerksamkeit, der sehr persönliche Film “Die Wunderliche” von Ulrich Stofner und Alexander Bauer und der Dokumentarfilm “Quellmalz” von Mike Ramsauer. Letzterer erlebte beim diesjährigen Bolzano Film Festival Bozen nicht nur seine Uraufführung, sondern erfuhr durch das vom Festival in Zusammenarbeit mit IDM-Südtirol ausgerichtete Branchenprogramm “FINAL TOUCH. Intense feedback from experts”, an dem der Film 2016 teilnahm, auch maßgebliche Inputs für seine jetzt auf mehreren Festivals begeistert aufgenommene finale Fassung. Nach Bozen, und Starnberg wird der Film “Quellmalz” Ende August auch auf dem Festival “Der neue Heimatfilm” in Freistadt/Österreich und im Oktober beim Bergfilm-Festival Tegernsee zu sehen sein.
BFFB und Locarno
Beim Filmfestival Bozen wurde heuer erstmals ein noch unfertiges Filmprojekt im Rahmen von Final Touch#2 mit dem Arri Media Post-Production Prize ausgezeichnet und erhielt Postproduktionsleistungen im Wert von 5.000 Euro. Verliehen wurde die Förderung im April dieses Jahres an “Behind the Veil”, so der Arbeitstitel des Dokumentarfilms von Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff, ein Film über die 43jährige Hissa Hilal aus Saudi-Arabien, die sich gegen die patriarchalen Strukturen ihres Landes hinwegsetzt und mit ihren systemkritischen Texten an einer Fernsehshow, der populären „Million’s Poet“, teilnimmt.
Mittlerweile ist der Film fertiggestellt und erfährt unter dem Titel “The Poetess” dieser Tage seine Weltpremiere im renommierten Spezialprogramm „Semaine de la Critique“ beim Locarno Filmfestival.
Das Team des Festivals gratuliert allen ausgezeichneten Filmemachern und freut sich, dass es zu diesem Erfolg beitragen durfte.