Von: mk
Bozen – „Die Teilnahme an den Gottesdiensten und der Bundeserneuerung bildet den Kern unseres Herz-Jesu-Festes, der auch in äußeren Zeichen wie dem Tragen der heimatlichen Tracht, dem Hissen der Tiroler Fahne und dem Entzünden der Bergfeuer besonders würdig zum Ausdruck kommt“, so der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber in einer Aussendung zum anstehenden Festtag.
Die feierliche Erneuerung des Gelöbnisses, das die Tiroler Landstände im fernen Jahr 1796 gegeben haben, habe nicht der reinen Überlieferung und des schönen Brauches wegen ihren festen Platz im Jahreskreis. Das Gelöbnis und das Bundeslied ‚Auf zum Schwur, Tirolerland!“ würden alljährlich an die Verantwortung erinnern, um sowohl die religiöse als auch unsere kulturelle Gemeinschaft samt ihrer Werte und Traditionen authentisch und zukunftsorientiert zu gestalten.
Für den freiheitlichen Landtagsabgeordneten vereine in Südtirol kein anderer Feiertag christliches Bekenntnis, Heimatliebe, Freiheitswille, Identität und Brauchtum so sehr wie der Herz-Jesu-Sonntag.
„Allen die am Sonntag wieder zum festlichen Gelingen der zahlreichen Prozessionen und der vielen Bergfeuer beitragen werden, sei bereits jetzt gedankt. Jenen Männern, Frauen und Jugendlichen, welche in der Nacht auf den heimatlichen Gipfeln und Graten unterwegs sein werden, wünsche ich gutes Wetter, festen Tritt und eine wohlbehaltene Rückkehr”, so Leiter Reber abschließend.
Gedanken des Heimatbunds zum Herz-Jesu-Sonntag 2019
Am 1. Juni 1796 haben die höchsten Landesvertreter Tirols im Palais Toggenburg in Bozen auf Antrag des Prälaten von Stams, Sebastian Stöckl, beschlossen, das Land Tirol dem Herzen Jesu zu weihen. Denn im Süden des Landes stand das Heer von Napoleon und bedrohte die Landesgrenze. Daran erinnert der Südtiroler Heimatbund in einer Aussendung.
„Das Herz Jesu muss in dieser bedrohten Lage unser Retter sein und ich stelle den Antrag, die Vertreter des Landes beschließen einen Bund mit dem Herzen Jesu. Es soll ein rechtlicher Vertrag sein und ein Landesgesetz werden. Wir geloben, das Herz Jesu Fest für weltewige Zeiten in feierlichster Weise zu begehen und die Herz Jesu Verehrung zu einer Volksandacht unseres Landes zu machen“, so der würdige Prälat von Stams in seiner Rede im großen Saal des Palais Toggenburg.
Noch heute erinnert eine Gedenktafel am Palais in der Runkelsteiner Straße an dieses historische Ereignis. Auch die Geburtsgemeinde des Prälaten, Pettneu am Arlberg, hat in ihrem Wappen mit einem Herz dem Gründer der Herz Jesu-Verehrung ein Denkmal gesetzt.
„Auch im ersten Weltkrieg stand der Feind im Süden des Landes wieder bereit, um Tirol zu besetzen. Heldenhaft verteidigten die Tiroler Standschützen ihre Heimat. Und auch nach dem zweiten Weltkrieg, in den 60-er Jahren, waren Frauen und Männer bereit, für ihre Heimat zu kämpfen, nachdem alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft waren. Mit knapp 40 umgeknickten Strommasten, symbolisch am Herz Jesu Sonntag gesprengt, forderten sie die Freiheit für das Land“, erklärt der Heimatbund.
Heute feiere man in Tirol mit dem Entzünden der Bergfeuer nach wie vor das Herz-Jesu-Fest, seit 1796 ein schöner Brauch und Teil des Gelöbnisses. Andreas Hofer wurde zum Volkshelden, die Dolomitenfront zum Besinnungsweg. „Strommasten müssen nicht mehr in die Luft gejagt werden, die Forderung nach dem ureigenen Menschenrecht, nämlich jenes nach Selbstbestimmung, darf aber auf keinen Fall ohne Widerhall bleiben und verstummen“, so der Heimatbund.
In den 1960-er Jahren war das Hissen der Tiroler Fahne kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Gegenwärtig wehen die weiß-roten Flaggen landauf landab, wenn es darum geht, ein Bekenntnis zur Heimat abzugeben, und die Flammen lodern hell von unseren geliebten Bergen.
„Vergessen wir aber am Feuer unserer Heimatverbundenheit nicht, dass es in Europa noch immer Menschen gibt, die wegen ihres friedlichen Eintretens für die Freiheit ihres Landes verfolgt und eingekerkert sind. Es sei nur an den Prozess gegen zwölf angeklagte katalanische Freiheitskämpfer erinnert, die mit spanischen Gesetzen aus der Franco-Zeit angeklagt, mit hohen Haftstrafen rechnen müssen. Langsam, aber sicher werden wohl alle einsehen, dass die größten Probleme für Tirol seit jeher aus dem Süden kommen. Mögen die Herz-Jesu-Feuer alle aufrütteln, über die Zukunft unseres Landes nachzudenken“, schließt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang.