Von: ka
Bozen – Am Freitag lud der Alpenverein Südtirol die Vorstände der 93 Sektionen und Ortsstellen zu seiner 112. Hauptversammlung in die Landesgeschäftsstelle in Bozen. Dieses Jahr gestaltete sich die Versammlung als Arbeitssitzung, ohne Medienpräsenz und Gäste aus Politik und Partnervereinen, denn im Juni stehen bereits die großen Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum des Alpenvereins in Südtirol an. Dennoch hatte Präsident Georg Simeoni wichtiges zu berichten und es wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen.
Georg Simeoni konnte in seinem Rückblick auf ein erfolgreiches Arbeitsjahr zurückschauen: Der Alpenverein hat im vergangenen Jahr einen weiteren Meilenstein bei den Mitgliederzahlen gesetzt und konnte sein 70.000stes Mitglied begrüßen; Lungiarü wurde als zweites Südtiroler Dorf in die Gemeinschaft der Bergsteigerdörfer, der länderübergreifenden Initiative der Alpenvereine für einen sanfte Tourismusentwicklung, aufgenommen; und die Alpenvereinsjugend erhielt für ihre vielfältige Tätigkeit eine besondere Anerkennung, den Preis „Glanzleistung – Das junge Ehrenamt“, der vom Land Südtirol und dem Bundesland Tirol gemeinsam verliehen wird. Und das sind nur einige Eckpunkte, die im Rahmen der Hauptversammlung zur Sprache kamen.
Erfolgsmodell Alpenverein
Das Erfolgsmodell Alpenverein ist, so Simeoni, vielen Faktoren zu verdanken: einem facettenreichen Angebot für Jung und Alt in allen alpinen Spielformen, dem Angebot an Infrastrukturen mit den Wegen, Hütten und Kletterhallen, der Bergrettung mit ihren fast 1000 Mitgliedern sowie einer umfassend unterstützenden Verwaltung. Der Kern des Erfolges sei aber vor allem das Gemeinschaftsgefühl und der Solidaritätsgedanken, die den Alpenverein prägen: „Man ist nicht nur Mitglied im Alpenverein, weil es Vorteile bringt, sondern auch weil man hinter den Werten des Alpenvereins steht,“ so Simeoni in seinen Ausführungen. „Der Alpenverein ist ein Verein mit großem sozialen Wert in der Gesellschaft.“ Ein Wert, der in diesem Jahr besonders gefeiert wird, denn 2019 begeht der Alpenverein seinen 150. Geburtstag: 1869 waren als erste Sektionen des Alpenvereins in Südtirol jene in Bozen und im Hochpustertal gegründet worden. Anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten am 15. Juni in Toblach präsentierte der Präsident eine Vielzahl an Jubiläumsinitiativen wie Publikationen, einen Film, Jubiläumsrouten in den AV-Kletterhallen etc..
Ehrungen & Neuwahlen
Feierlich gingen auch die im Anschluss an den Jahresrückblick stattfindenden Ehrungen vonstatten. Gleich zwei Mal wurde die Sektion Ladinia für ihren Mitgliederzuwachs ausgezeichnet: mit dem allgemein höchsten Mitgliederzuwachs von über 12 Prozent und jenem bei den Jugendlichen bis 25 Jahre von über 17 Prozent. Als langjähriger Sektionsvorstand wurde mit 23 Jahren Vigil Karl Raffl von der Sektion St. Martin geehrt, den Ehrenpreis zum 60-jährigen Bestehen erhielt die Sektion Etschtal. Auch den hauptamtlichen Mitarbeitern wurde gedankt: Barbara Vigl und Judith Egger sind seit 10 Jahre bei Alpenverein beschäftigt; Geschäftsführer Gislar Sulzenbacher ist mit seinen 35 Dienstjahren ein nicht wegzudenkender Ansprechpartner für alle wichtigen Belange im Gesamtverein.
Bei den Neuwahlen stand in diesem Jahr die Wahl des Vizepräsidenten an. Elmar Knoll wurde in seinem Amt bestätigt, ebenso wie die Referatsleiterin der Tourenleiter Petra Augscheller und die Bezirksvertreter Eduard Feichter (Pustertal) und Christian Mayr (Bozen/Unterland); neu gewählt wurden die Bezirksvertreter Oswald Moser (Etschtal/Burggrafenamt) und Paul Erlacher (ladinischer Sprachraum).
Richtungsweisende Entscheidungen
Richtungsweisend waren die Entscheidungen, die mit den Anträgen an die Hauptversammlung abgehandelt wurden. Mit der Genehmigung neuer Vorschriften für den Bau, die Erhaltung und Verwaltung unserer Alpenvereinshütten, mit einer Grundstückregelung bei der Marteller Hütte und vor allem mit den neuen Mustersatzungen für die Mitgliedsvereine, bedingt durch die neuen stattlichen Vorschriften für das Ehrenamt, hat sich der Alpenverein für die Herausforderungen der gesellschaftlichen Veränderungen fit gemacht.