Von: mk
Bozen – Mit der Ausstellung „Weltethos“ setzt die Diözese Bozen-Brixen einen weiteren Akzent im Dialog der Religionen. Auf 16 Aufstellern werden die Prinzipien der Menschlichkeit und der „Goldenen Regel“ erklärt, aber auch der Garten der Religionen in Bozen vorgestellt. Die Ausstellung richtet sich an Pfarreien, Schulklassen, Vereine und Verbände und ist ab sofort über das Katholische Bildungswerk kostenlos buchbar.
Wie kann ein gutes Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen gelingen? Dieser Frage geht die Wanderausstellung „Weltethos“ nach, die heute Dienstag, 14. Mai, im Bozner Pastoralzentrum von Martin Pezzei, Leiter des diözesanen Amtes für Dialog, Mario Gretter, diözesaner Referent für Ökumene und interreligiösen Dialog, und Thomas Ebner, Mitarbeiter des Katholischen Bildungswerks, vorgestellt worden ist. Ziel sei es, sagte Amtsleiter Pezzei, vom Kennenlernen über den Dialog zum Frieden zu gelangen. Die neue Ausstellung könne dabei behilflich sein.
Hinter der Ausstellung steht Hans Küng, der 1990 in seinem Buch „Projekt Weltethos“ seine Überlegungen zu einem Weltethos der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Die Ausstellung geht von zwei Prinzipien aus: dem Prinzip der Menschlichkeit und dem Prinzip der „Goldenen Regel“. Diese beiden Prinzipien enthalten vier Selbstverpflichtungen bzw. Weisungen: die Verpflichtung auf eine Kultur der Gewaltlosigkeit, die Verpflichtung auf eine Kultur der Solidarität, die Verpflichtung auf eine Kultur der Toleranz und die Verpflichtung auf eine Kultur der Gleichberechtigung.
Die Ausstellung besteht aus 16 Rollups und hat vier Teile: die großen Religionen, die zwei Prinzipen Menschlichkeit und „Goldene Regel“, die vier Weisungen bzw. Selbstverpflichtungen sowie den „Garten der Religionen“, ein wichtiges Südtiroler Projekt für den interreligiösen Dialog. Die Aufsteller sind doppelseitig bespannt (eine Seite deutsch, die andere italienisch) und können deshalb als ein- oder zweisprachige Ausstellung gezeigt werden.
Laut Mario Gretter, Diözesanreferent für Ökumene und interreligiösen Dialog, soll die Ausstellung Instrument und Hilfe sein, um Dialog anzustoßen. Diesbezüglich sei der Garten der Religionen in Bozen ein gutes Beispiel. Gretter wies auf die Veranstaltung „Glaube und Glück“ am kommenden Sonntag, 19. Mai hin, bei der ab 15 Uhr Juden, evangelische, katholische und orthodoxe Christen zusammen mit Buddhisten, Muslimen und Bahai sich begegnen und darüber nachdenken, wie ein „glück-seliges“ Leben überhaupt ausschauen kann.
Wie Thomas Ebner vom Bildungswerk unterstrich, sei es gelungen, die Ausstellung an die Südtiroler Verhältnisse anzupassen und die Inhalte auch auf Italienisch anzubieten. Darüber wurden in die Ausstellung, die schon erfolgreich in mehreren Ländern gezeigt worden ist, auch mehrere Südtiroler Persönlichkeiten wie Josef Mayr-Nusser, Josef Freinademetz, Luzi Lintner und Maria Hueber integriert. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des diözesanen Amtes für Dialog und des Katholischen Bildungswerks (KBW) und richtet sich an Pfarreien, Schulklassen, Vereine und Verbände. Über das KBW ist die Ausstellung buchbar und kostenlos ausleihbar.