Von: ka
Bozen – Am vergangenen 10. Dezember fand die Vollversammlung der Berufsgemeinschaft der Religionslehrerinnen und Lehrer online statt, an der auch der neue Vorstand gewählt wurde. Anwesend waren unter anderem Sonja Reinstadler vom Katholischen Forum, der Leiter des Amtes für Schule und Katechese der Diözese, Markus Felderer, die Inspektorin für den Religionsunterricht am ladinischen Schulamt, Agnes Irsara, der Inspektor für den Religionsunterricht, Christian Alber, Robert Hochgruber (Ehrenmitglied), sowie zahlreiche Religionslehrerinnen und Lehrer. Im Rahmen der Vollversammlung wurde der neue Vorstand gewählt. Claudio Calabrese, Ricardo Brands da Silva, Jurgita Ubartaite-Complojer stellten sich wieder zur Verfügung und wurden von der Vollversammlung wiedergewählt. Zudem wurden Marlies Pixner, Manuela Hochrainer und Andrea Bailoni in den Vorstand gewählt.
Im Rahmen der Vollversammlung kam auch die Einführung eines verpflichtenden Alternativunterrichts bei Verzicht auf den Katholischen Religionsunterrichts zur Sprache.
Die Berufsgemeinschaft nimmt dazu wie folgt Stellung:
Der Vorstand der Berufsgemeinschaft der Religionslehrpersonen begrüßt die Gesetzesinitiative des Landesrates und den Beschluss des Südtiroler Landtages zur Einführung eines verpflichtenden Alternativunterrichts bei Verzicht auf den Katholischen Religionsunterricht. Schon seit längerer Zeit stellen wir uns die Frage, wie Kinder und Jugendliche ihr Recht auf ganzheitliche Bildung bekommen, wenn sie bzw. die Erziehungsverantwortlichen auf einen Teil der Bildung verzichten.
Zwar kann ein Alternativunterricht den Mehrwert des Religionsunterrichts, nämlich die zum Menschsein zugehörige religiöse Bildung nicht ersetzen. Wesentlich ist aber, dass in einer solchen Alternative Werte und Kultur vermittelt werden, die unsere Gesellschaft prägen und stützen.
Dieser Aspekt der Bildung wurde bisher durch den reinen Verzicht leider zu wenig berücksichtigt. Mit der nun geschaffenen Möglichkeit wird die Lücke in der Bildungslaufbahn geschlossen, ohne dass jemand religiöse oder konfessionelle Bedenken haben muss.
Kinder und Jugendliche sollen und können so lernen, in welcher von Werten und Kultur geprägten Umwelt sie leben. Damit kann auch ihre Persönlichkeit mit solchen Orientierungspunkten reifen und ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft entstehen.
Für uns Religionslehrpersonen ist dieser Alternativunterricht keine Konkurrenz, sondern eine not-wendige und überfällige Ergänzung. Sie ermöglicht eine Schärfung des Religionsunterrichts bei gleichzeitiger Eröffnung von Diskussion und Dialog. In diesem Sinn stehen wir diesem Vorhaben offen und gesprächsbereit gegenüber.