Von: APA/dpa
Mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und dem Humboldt Forum in Berlin sind zwei der größten deutschen Kultureinrichtungen auf Kurs in eine gemeinsame Zukunft. Nach einer aktuell laufenden umfassenden Reform der Stiftung, an deren Ende autonome Museen und Institute stehen sollen, könnte das Humboldt Forum zu einem selbstständigen Teil der neuen SPK werden. Das machten die verantwortlichen Spitzen in dpa-Gesprächen deutlich.
Zu der von Bund und Ländern getragenen Stiftung mit rund 2.000 Mitarbeitern gehören in Berlin neben Staatsbibliothek unter anderem auch die Staatlichen Museen mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten. Das insgesamt 40.000 Quadratmeter umfassende Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss bespielen die SPK mit zwei ihrer Museen, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.
“Zunächst ist wichtig, dass die Transformation der SPK umgesetzt wird”, sagte SPK-Präsident Hermann Parzinger. “Wenn sie sich als Verbund von autonom agierenden Einrichtungen aufstellt, dann kann natürlich auch eine weitere Einrichtung dazu kommen, und im Humboldt Forum spielen unsere Sammlungen ja von Anfang eine zentrale Rolle.”
Parzinger verwies auf eines der Probleme: “In der aktuellen Struktur hat der Generalintendant für das Humboldt Forum keine Zuständigkeit für die Sammlungen der Staatlichen Museen, weil diese zur SPK gehören.” Es gebe trotz des Bemühens beider Seiten immer wieder Reibungsverluste. “Insofern wäre eine ganzheitliche Gestaltung des Hauses ein enormer Fortschritt”, so Parzinger.
Auch die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht die beiden Institutionen künftig näher zusammen. “Die Perspektive für das Humboldt Forum sollte die SPK sein”, sagte die Politikerin. Es mache keinen Sinn, wenn das parallel laufe.