Der Zuspruch im Haus der Familie bleibt seit 1983 hoch

Seit 35 Jahren Sommerwochen in Lichtenstern

Donnerstag, 17. August 2017 | 15:37 Uhr

Ritten – Geht es nach der Anzahl der vorübergehend dort lebenden Menschen, kann das Haus der Familie in Lichtenstern als 13. Fraktion der Gemeinde Ritten gezählt werden. Zur Mitte des 35. Sommers seines Bestehens in der heutigen Bauform zieht das Bildungszentrum eine erfreuliche Zwischenbilanz: Mehr als 1.300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben an den heurigen Sommerwochen teilgenommen, weitere 640 werden bis Schulbeginn noch erwartet. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist im Vergleich zum vergangenen Jahr auf hohem Niveau geblieben, das Angebot passt sich den ändernden Bedürfnissen der Familien an.

Elmar Vigl ist seit heurigem Jänner Direktor des Hauses der Familie. Er freut sich über den großen Zuspruch der Angebote des Rittner Bildungszentrums: „Die Menschen tanken bei uns neue Energie und lernen voneinander“, sagt er. Das Haus der Familie stehe allen Familien in Südtirol offen und habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen dabei zu unterstützen, miteinander zu wachsen, den einzelnen Familienmitgliedern den Rücken zu stärken und sie dabei zu unterstützen, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Besonders häufig bekommt Elmar Vigl auch die Rückmeldung, dass die schöne Landschaft mit dem wunderbaren Blick auf die Dolomiten das Haus der Familie zu einer Perle in Südtirols Bildungslandschaft mache.

Elisa Brugger verantwortet den Bereich Bildung und Gastveranstaltungen. Immer wieder bezeichneten Gäste des Hauses das Bildungszentrum als Insel fernab von Hektik und Stress, sagt sie. „Bei uns leben die Menschen die Zeit bewusster.“ Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beobachtet sie im Laufe einer Woche durchwegs positive Veränderungen. Das Selbstvertrauen würde gestärkt. Im Haus der Familie geschlossene Freundschaften werden häufig über Jahre gepflegt. Angebote wie beispielsweise die Wildniswoche wurden heuer schon zum zehnten Mal durchgeführt und von vielen Besucherinnen und Besuchern derselben Woche des Vorjahres innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. So treffen sich Familien, Kinder oder Jugendlichen über die Jahre hinweg. Die Gruppengröße beträgt jeweils zwischen 40 und 70 Personen, jede Gruppe organisiert sich immer wieder neu und wächst zusammen.

Als neues Angebot wächst der momentan noch relativ kleine hauseigene Kräutergarten heran. Er soll im kommenden Jahr kontinuierlich vergrößert werden und den Gästen als Bildungsgarten und der Küche als Kräuterspender dienen.

In den kommenden Tagen stehen noch Ferienwochen für Acht- bis Zwölfjährige an, eine Erlebniswoche für Elf- bis 14-Jährige, eine Zeltwoche für Väter mit Kindern, eine Woche für Mütter mit Töchtern, ein Abenteuerwochenende für Familien, ein Angebot unter dem Motto „Forschergeist“ und eine Musikwoche für junge Menschen. Weitere Gastveranstaltungen runden die Sommerzeit ab.

Zur besonderen Umgebung kämen im Haus der Familie auch die moderaten Preise, erklärt Elmar Vigl. Die Besucherinnen entscheiden nach eigenen finanziellen Möglichkeiten, ob sie den Mindestpreis, den Normalpreis oder einen Solidaritätspreis bezahlen.

Ein 22-köpfiges Team sorgt sich um die Gäste: bei Unterkunft und Verpflegung, Pädagogik und Verwaltung. Außerdem arbeiten jeden Sommer dutzende Ehrenamtliche mit, um die Familien-, Kinder- und Jugendwochen zu einem einzigartigen Erlebnis zu machen.

Herausfordernd waren im heurigen Jahr der Umbau des Speisesaales und die Neugestaltung der Kirche. Die Waldkirche von Lichtenstern ist zwischen 1953 und 1955 mit einfachen Mitteln gebaut und vom September des vorigen Jahres bis Juli des heurigen von Grund auf saniert worden. Sie ist zu einem Glanzstück geworden, das Bischof Ivo Muser vor eineinhalb Monaten geweiht hat.

Die gesamte Anlage des Bildungshauses hingegen vertraute die Diözese Bozen-Brixen dem Katholischen Familienverband Südtirol im Jahr 1983 mit dem Auftrag an, ein Bildungs- und Begegnungszentrum für Familien zu errichten und zu führen. Der Familienverband delegierte diese Aufgabe einem eigenständigen Trägerverein namens „Haus der Familie“, der die Geschicke des Bildungsortes seither gestaltet.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern