Von: bba
Bozen/Innsbruck – Die Covid-19-Pandemie ist für alle eine große Herausforderung; nicht zuletzt für die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) als Interessenvertretung der Studierenden. Es gilt, tagtäglich Dutzende Anfragen zu bearbeiten, Klarheit und Struktur in eine Zeit zu bringen, die viele Fragen schafft.
Wo Studierende sich sonst vor allem über die Anerkennung ihres Studientitels, über Stipendien oder zur Studienwahl informieren möchten, gesellen sich nun viele neue Probleme dazu. So die Ausreise in Richtung Österreich. „Hier konnten wir am Samstag einen Erfolg verbuchen, nachdem bei den zuständigen Stellen interveniert waren mit der Bitte, ausdrücklich vorzusehen, dass Rückkehr zum Studienort ein Bewegungsgrund ist“, sagt Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus. Zuvor habe es hier keine Rechtsgrundlage gegeben, jetzt sorge die neue Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmanns für Klarheit.
Österreich hat seine Einreisebestimmungen jedoch bis 22. Mai verlängert, das heißt, wer zu seiner Unistadt zurück will, muss sich 14 Tage in Quarantäne begeben. Oder einen negativen Corona-Test vorweisen können. Hier forderte die sh.asus in einem ersten Gespräch mit dem Büro des Landesrates Widmann, Testkapazitäten auch für betroffene Studierende auszubauen. Weiters ist die HochschülerInnenschaft mit allen größeren österreichischen Universitäten in Kontakt, um auf die Schwierigkeiten der Südtiroler Studierenden hinzuweisen, die sich aktuell daheim befinden und aufgrund der verschiedenen Beschränkungen nicht schnell wieder am Lehrbetrieb teilhaben können.
Ab Montag, den 4. Mai können wie gewohnt Prüfungen mit Anwesenheit stattfinden, was für die genannten Studierenden unmöglich ist. Dazu der Vizevorsitzende Julian Nikolaus Rensi: „Die Universitätsverwaltungen haben uns zugesichert, dass sie sich der Problematik bewusst sind und den betroffenen Studierenden keine Nachteile entstehen werden.“
Große Erwartungen haben die Studierenden auch, was finanzielle Hilfsmaßnahmen des Landes angeht, die in dieser Krisenlage für viele unabdingbar seien, so die sh.asus. Vor allem die in den Unistädten teils sehr hohen Mieten belasten derzeit die Studierenden und ihre Familien. Zugleich fallen Jobmöglichkeiten weg, mit denen viele ihr Studium (mit-) finanzierten. „Wenn wir nicht wollen, dass viele ihr Studium aufgeben müssen, braucht es jetzt schnelle Hilfe“, unterstreicht von Wenzl. Man blicke nach Latium, Toskana oder Sizilien, wo schon Anfang April ganze sieben Millionen Euro nur für Miethilfen an Studierende bereitgestellt wurden.