Von: luk
Bozen – Am Mittwoch, 22. Mai, findet die Ringvorlesung „Diskurse zum Kulturerbe“ des Studium Generale nicht im Hörsaal, sondern an historisch umstrittenen Orten der Stadt statt. Der Rundgang mit Waltraud Kofler Engl steht allen Interessierten offen.
Im Rahmen des Studium Generale der Freien Universität Bozen wird die Leiterin der Plattform Kulturerbe/Kulturproduktion an der Fakultät für Design und Künste und frühere langjährige Direktorin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler Waltraud Kofler-Engl alle Interessierten für zwei Stunden durch Teile der Bozner Stadtlandschaft führen, die bis heute für Diskussionen sorgen. Am Beispiel von Städteplanung, Ensembles und Einzelbauten wird in dieser besonderen Vorlesung der Reihe „Diskurse zum Kulturerbe“ an Beispielen wie dem Dominikanerplatz, dem Sparkassengebäude, dem Siegesplatz oder 4. Novemberplatz die Überlagerung älterer Zeitschichten durch die Neubebauung in der Zeit des Faschismus beleuchtet.
„Orte wie der 4. Novemberplatz mit dem Armeekommando und der Gerichtsplatz haben neben der zweifellos städtebaulichen und architektonischen Qualität eine ideologisch faschistische Botschaft, die sie zu umstrittenen historischen Zeugnissen, Objekten divergierender Erinnerungskulturen und kulturpolitischer Auseinandersetzungen macht“, erklärt Kofler-Engl. Umso wichtiger ist eine sachliche Auseinandersetzung mit solchen „Negativdenkmälern“ und Zeitzeugen eines totalitären Regimes. Die Gelegenheit dazu haben alle Interessierten bei einer etwas 2-stündigen Stadtführung am Mittwoch, den 22. Mai um 17.00 Uhr am Haupteingang der Universität Bozen, Universitätsplatz 1.