Von: luk
Bozen – Die Festspiele Südtirol stellen für 2019 wiederum ein reichhaltiges Programm mit Jugend vor, ein Konzert-Programm, das allen Arten von Jugend gerecht wird. Um in bestmöglicher Weise die Ressourcen zu nutzen, wurden eine Reihe von Kooperationen und Koproduktionen in die Wege geleitet: mit den „Mahlerwochen“, den „Konservatorien“, dem „Circolo Culturale“ von Toblach, der „Akademie für Alte Musik Toblach“, der „Bibliothek von Toblach“.
Das Programm der Festspiele ist breitgefächert und vielfältig. Die großbesetzten Jugendorchester spielen die großen Hits der Belle Époque, Wagner, Brahms, Mahler, Richard Strauss, Tschaikowsky, Ravel, das große Orchester der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ gar ein modernes Fußball-Oratorium. Als Ergänzung zum Klassik-Bereich werden auch Crossovers für ein alternatives Publikum angeboten, ein Evergreen-Potpourri mit dem Haydn-Orchester unter der Leitung von Marco Pierobon, ein Musical-Konzert mit der „Filarmonia Veneta“ und Silva Nair mit den Hits von Lloyd-Webber, ein Jazz-Konzert, ein Folksong-Programm mit Windkraft und Martina Bortolotti, sowie ein Song-Abend mit Erika Pluhar. Als Rahmenprogramm zur Kunstszene kuratiert Josef Duregger unter dem Titel „Das Diktat des Metronoms“ eine Ausstellung mit Werken von Julia Bornefeld.
Die Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 wurde unter Hans Richter ohne großen Erfolg am 26. Dezember 1880 in Wien uraufgeführt. Brahms selbst verglich die “Akademische Festouvertüre“ und die „Tragische Ouvertüre“ mit den Worten: „Die eine lacht, die andere weint“.
Die „Lieder eines Fahrenden Gesellen“ wurden in den Monaten der Begegnung mit der Sängerin Johanna Richter, in die sich Mahler Hals über Kopf verliebt hatte, geschrieben. Sie schildern die Gefühle eines Gesellen, der wegen einer aussichtslosen Liebe auf Wanderschaft geht. Der Liederzyklus steht inhaltlich im Zusammenhang mit der wenig später entstandenen ersten Sinfonie.
Die Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ nach Nietzsche beginnt mit der Entscheidung Zarathustras vor dem Sonnenaufgang, zu den Menschen herabzusteigen. Der Teil Von den Hinterweltlern handelt von Menschen, die in ihrer Welt zwischen Gut und Böse gefangen sind. Von der großen Sehnsucht beschreibt ironisch den falschen Glauben und lässt in Von den Freuden und Leidenschaften den Gefühlen freien Lauf. In Von der Wissenschaft nimmt mit einer Fuge den kleinkarierten Akademismus aufs Korn. Der Genesende ist das Zentrum des Werks, da bricht Zarathustra zusammen. Langsam erhebt er sich im zweiten Teil wieder. Ein schwungvoller Walzer in C-Dur beschreibt seine Genesung, Das Tanzlied: wird zum Ausgangspunkt für eine längere Durchführung und Reprise. Mit dem Nachtwandlerlied klingt das Werk aus.
Natalya Boeva, Mezzosopran, gewann bei dem 67. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2018 den ersten Preis. Die junge Mezzosopranistin stammt aus St. Petersburg, Rußland. Nach dem Gesangsstudium in ihrer Heimatstadt wirkte sie als Solistin am Sankt-Petersburger Staatstheater „Zazerkalie“ sowie an der Staatlichen Philharmonie in zahlreichen Oratorien und Liederabenden mit. 2016-2018 studierte sie bei KS Prof. Christiane Iven an der Theater-Akademie August Everding. 2018 wirkte. Von August bis September 2018 war Natalya Boeva als Dorabella in „Così fan tutte“ bei der Kammeroper München in Schloss Nymphenburg zu hören. Ab der Spielzeit 2018-19 ist sie Ensemble-Mitglied des Staatstheaters Augsburg, wo sie u.a. die Rolle der Charlotte in Massenets „Werther“ und der Preziosilla in Verdis „La forza del destino“ verkörpert.
Nicolas Rauss: Der in Genf (CH) geborene Nicolas Rauss, zur Zeit Chefdirigent des USACH-Kammerorchesters in Santiago in Chile, 1987 gewann einstimmig den ersten Preis im sechsten Internationalen Wettbewerb für Orchesterleitung “Gino Marinuzzi” in Sanremo. 1983 begann seine Karriere bei den internationalen Schweizer Festspielen von Lausanne und Sion und 1984 mit “l’Orchestre de la Suisse Romande“. Gleichzeitig setzte er seine Tätigkeit als Gastdirigent fort: in der Schweiz mit dem Kammerorchester Lausanne. Dem Bayerischen Landesjugend-Orchester ist er besonders durch die regelmäßigen Dirigate zwischen 1990 und 2004 verbunden.
Das Bayerische Landesjugendorchester BLJO ist aus dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ hervorgegangen. Das Orchester führte in den letzten Jahren große Werke, wie „Ein Heldenleben“ und „Don Juan“ von Richard Strauss, Bruckners siebte Symphonie oder Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ auf. Es arbeitete dabei mit verschiedenen jungen Dirigenten zusammen. Auch Mariss Jansons, Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, hat das BLJO geleitet.
SA 03.08, 18.00 UHR Gustav MAHLER Saal
BAYERISCHES LANDESJUGENDORCHESTER
Natalya Boeva, Mezzosopran
Nikolaus Rauss, Leitung
Programm:
Johannes Brahms: Tragische Ouverture, op. 81
Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen
Richard Strauss: Also sprach Zarathustra, op. 30