Von: bba
Bozen – Südtirols Geschichte einem nationalen Publikum näherbringen: Darauf zielt ein gemeinsames Seminar der Freien Universität Bozen (Prof. Andrea Di Michele) und dem Nationalen Institut „Ferruccio Parri” vom 27. bis 30. Oktober ab. Mit Vorträgen und Führungen in der Region sollen Lehrkräfte und andere Interessierte einen Einblick in die großen geschichtlichen Ereignisse des 20. Jahrhundert erhalten.
Im Gegensatz zur Grenze im Osten, ist die Geschichte der nördlichen Grenze Italiens innerhalb des Landes heute immer noch zu wenig bekannt. Außerhalb Südtirols ist vielen Menschen nicht bewusst, was sich dort im 20. Jahrhundert abgespielt hat. Dennoch wurden an der Brennergrenze wichtige Kapitel der italienischen Zeitgeschichte geschrieben: vom Ersten Weltkrieg bis zur Politik der Zwangsitalienisierung der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung, von den Auswirkungen eines starken faschistischen Nationalismus bis zum Abkommen von Hitler und Mussolini zur Option, von der NS-Besatzungszeit bis zum berüchtigten Durchgangslager Bozen. Nicht minder wichtig waren die Ereignisse und Spannungen der Nachkriegszeit und der Weg zur Sonderautonomie der Provinz im Norden.
Viele dieser Themen werden im Rahmen der zweiten Ausgabe des Seminars “Nei luoghi della storia“ (An den Orten der Geschichte) behandelt, das vom Nationalen Institut „Ferruccio Parri” gemeinsam mit der Freien Universität Bozen und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen, der Bildungsagentur Tangram und der Hotelfachschule Savoy in Meran organisiert wird.
Neben Vorträgen von Historikern und Debatten sieht das Programm auch Führungen zu den Orten, Denkmälern und Museen vor, in denen Südtirols Geschichte des 20. Jahrhundert greifbar wird.