Von: bba
Meran – Nicht alle junge Menschen wissen, für welche Ausbildung oder welches Studium sie sich nach der Mittel- oder Oberschule entscheiden sollen. In den nächsten Monaten stehen Einschreibetermine an.
“Jede/r achte Südtiroler Jugendliche hat in den vergangenen Jahren seine Ausbildung abgebrochen, jede/r dritte Oberschüler/in scheitert in den ersten zwei Oberschulklassen”, so Petra Tschenett, Leiterin und Berufs- und Studienberaterin von BOB Meran.
Frau Tschenett leitet in Meran BOB, die einzige privat geführte Beratungsstelle für Bildung, Orientierung und Beruf in Südtirol. Sie rät Eltern dazu, ihre Kinder bei der Berufswahl nicht alleine zu lassen und bei Bedarf professionelle Unterstützung zu nutzen. Fehlentscheidungen, wie die falsche Schul- oder Studienwahl, würden nicht nur Geld kosten, sondern könnten bei den Betroffenen zu Enttäuschung, Ratlosigkeit, sinkendem Selbstwertgefühl und Ängsten führen.
In Südtirols Mittelschulen werden die Drittklässler/innen zurzeit auf die weiterführende Schulwahl vorbereitet. Dabei stellen sich LVH, HGV und andere Verbände vor, um für ihre Berufszweige zu werben. Die öffentliche Berufsberatung erklärt unter anderem das Schulsystem und bietet ihrerseits Hilfe an. Trotzdem seien laut Tschenett einige Jugendliche immer noch unschlüssig, wie es nach der Pflichtschule weitergehen soll.
Seit drei Jahren gibt es auch in Südtirol eine privat geführte Berufsberatung. BOB steht für Bildung, Orientierung und Beruf, ist in Meran angesiedelt und begleitet junge Menschen bei der Berufs-, Schul- und Studienwahl. Petra Tschenett und ihr Team begleiten junge Menschen, die auf der Suche nach der für sie richtigen Schule, Lehre oder nach dem passenden Studium sind. „Alles steht und fällt mit der Motivation“, sagt Petra Tschenett. Motiviert sei nur, wem etwas gefalle. Für eine erfolgreiche Schul- oder Berufskarriere sei es wichtig, die eigenen Fähigkeiten, Neigungen, Interessen und Stärken zu kennen.
Bei der Begleitung von jungen Menschen mache die Berufsberaterin immer wieder die Erfahrung, dass Schulabgänger/innen und deren Eltern sich am Arbeitsmarkt orientieren oder von Trends oder Freunden beeinflussen lassen.
Die Ausbildungs-Abbruchsquote in Südtirol liege laut Tschenett mit 13 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der Nachbarprovinzen. Gleichzeitig würden Lehrpersonen an den Südtiroler Oberschulen darüber klagen, dass junge Menschen vor allem in den ersten beiden Schuljahren häufig teilnahmslos in den Klassenräumen sitzen-, den Unterricht stören- und die Schule während des Jahres wechseln würden. Jede/r Dritte erreiche das Jahresziel nicht. Das rühre daher, dass die falsche Wahl getroffen worden sei.
In der Berufs- und Studienberatung von BOB erfolge ein kombinierter Einsatz von Beratung, Coaching und geeigneten Testverfahren zur Berufsfindung, so dass ein umfangreiches Bild der eigenen Interessen und Fähigkeiten entstehe, das die Grundlage bilde, um die Eignung für bestimmte Wunschberufe zu überprüfen.
Dies funktioniere auf zwei Ebenen: durch Gespräche und computergestützte Programme.
Petra Tschenett und ihr Team haben sich auf Potentialanalyse spezialisiert und nehmen sich pro Schüler/in circa 3,5 Stunden Zeit. Dabei führen sie Interessentests und Konzentrationsübungen durch, analysieren die Lernbereitschaft und das Lernverhalten, werfen einen Blick in die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen, führen verschiedene Gespräche und durchleuchten die Persönlichkeit auf Motivation, Problemlösungsfähigkeit, Gewissenhaftigkeit, Harmoniebedürfnis. Aufgrund dieser Ergebnisse würden individuell angepasste Bildungs- und Berufsempfehlungen gegeben.
Für Abgänger/innen von Mittel- und Oberschulen stehen in den kommenden Monaten wichtige Entscheidungen an. Berufsberaterin Petra Tschenett rät diesen, sich zeitnah mit ihrer Schul- und Berufsentscheidung des nächsten Jahres zu befassen und bei Bedarf eine Beratungsstelle aufzusuchen.
BOB ist in Meran angesiedelt und Petra Tschenett unter Tel. 335 782 3090 oder via Mail unter info@berufsberatung.it erreichbar.