Von: luk
Bozen – Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, ist neuer Präsident der Stiftung Haydn. Der 58-Jährige gebürtige Vintler übernimmt damit für die nächsten fünf Jahre (2018-2022) den Vorsitz im Verwaltungsrat der größten Musikinstitution in der Region.
Am gestrigen Dienstagabend ratifizierte der neue Verwaltungsrat den Führungswechsel an der Spitze der Stiftung Haydn: Die Region Trentino-Südtirol bestellte Paul Gasser zum neuen Präsidenten. Er folgt auf Chiara Zanoni, die, als Vertreterin der Provinz Trient, vom Verwaltungsrat zur Vize-Präsidentin gewählt wurde. Erneut in den Vorstand berufen wurden Felix Resch von der Provinz Bozen und Sonia Carli von der Gemeinde Trient. Neuer Stellvertreter der Stadt Bozen ist Paolo Vanoni, Direktor für Strategie und Finanzen bei Alperia. Ebenfalls neu im Amt ist das Kollegium der Rechnungsprüfer: Lorenza Saiani (Vorsitzende), Sonia Rossi und Patrick Bergmeister.
Kontinuität und neue Akzente
Paul Gasser ist ein Musikliebhaber, der die kulturellen Veranstaltungen der Stiftung Haydn – die seit 2015 neben der Orchestertätigkeit auch die regionale Opernsaison und das Festival Tanz Bozen betreibt – regelmäßig verfolgt. Der neue Präsident ist sich den Herausforderungen, die sein neues Amt mit sich bringt, bewusst: „Die Stiftung Haydn, die größte Musikinstitution in der Region, zu führen, ist eine große Verantwortung und das mir entgegengebrachte Vertrauen ehrt mich. Ich freue mich auf diese neue Aufgabe und werde meine Erfahrungen im Management einbringen, um die Kontinuität zu wahren, aber auch um neue Akzente zu setzen. Diesem Auftrag möchte ich gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und in enger Zusammenarbeit mit dem Team der Stiftung Haydn nachkommen. In den ersten 100 Tagen in meinem Amt habe ich mir vorgenommen, mich mit den Dynamiken der Stiftung auseinanderzusetzen. Bereits nach ersten Gesprächen und Sitzungen, kann ich sagen, dass ich Wachstumspotential in Kooperationen mit dem privaten Sektor sehe. In den kommenden Monaten werden wir auch die strategischen Leitlinien für die nächsten fünf Jahre festlegen.“
Vizepräsidentin Chiara Zanoni
Die Ernennung Paul Gassers zum neuen Präsidenten der Stiftung und Chiara Zanonis zur Vizepräsidentin folgt dem Prinzip des turnusmäßigen Wechsels der Präsidentschaft zwischen Bozen und Trient. Chiara Zanoni, die zuvor fünf Jahre lang an der Spitze der Stiftung stand, ist sich der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten gewiss: „Wir ergänzen uns in unseren Kompetenzen, das schafft Spielraum, um uns bestmöglich auf unsere Fähigkeiten zu konzentrieren und noch enger im Team zusammenzuzuarbeiten.“ Zanoni beschreibt die Jahre unter ihrer Präsidentschaft mit den Schlagworten „Innovation“ und „territoriale Verankerung“, zwei Leitgedanken, denen sich der Verwaltungsrat verschrieben hat. „Wir hatten große Hürden zu überwinden, ich spreche von den finanziellen Herausforderungen, die es zu meistern galt“, so Zanoni. „Es ist das Verdienst der gesamten Stiftung, dass wir schnell reagiert und überlegt gehandelt haben, sodass die Region bereits vergangenen Dezember unseren Plan zu Tilgung des Defizits 2016 verabschieden konnte.“
Paul Gasser, 1959 in Vintl geboren, studierte nach Abschluss des Klassischen Lyzeums in Bruneck Betriebswirtschaft an der Universität von Verona. Von 1987 bis 1992 arbeitete er in der Volksbank Brixen, an- schließend wurde er zum Direktor des Raiffeisen Versicherungsdienstes bestellt. 2001 wurde er zum Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft und Vizedirektor im Raiffeisenverband. 2009 erfolgte seine Ernennung zum Generaldirektor. Paul Gasser hat außerdem die Präsidentschaft der Mailänder Versicherungsgesellschaft ASSIMOCO und seit 2010 der Brixner Initiative Musik und Kirche inne.
Chiara Zanoni studierte an der Universität von Bologna Sprachen und Literatur, sie lebt und arbeitet in Trient. Während ihres Studiums und später als Übersetzerin arbeitete sie in Deutschland und Österreich. Derzeit verantwortet sie am Forschungsinstitut Bruno Kessler die Bereiche Bibliotheksdienst, Verlagswesen und wissenschaftlicher Support für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Von 2012 bis 2017 stand sie der Stiftung Haydn als Präsidentin vor.