Bauernjugend tauscht sich mit dem Nachwuchs der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft aus

“Wenn Fakten nicht mehr zählen wird’s gefährlich”

Mittwoch, 07. Juni 2017 | 11:14 Uhr

Bozen – Ist man krank, geht man zum Arzt. In der Phytomedizin ist dies nicht anders. Der Phytomediziner erforscht Ursachen, Erscheinungsformen und Verlauf von Krankheiten bei Pflanzen sowie Maßnahmen zur Vorbeugung und Heilung derselben. Die Landesführung der Südtiroler Bauernjugend tauschte sich kürzlich mit der Nachwuchsgruppe der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft aus.

Die Gruppe besteht vorzugsweise aus Mitgliedern, die sich in der Ausbildung befinden und sich auf eine Tätigkeit in der Phytomedizin vorbereiten. „Unserer Gruppe gehören Bachelor- und Masterstudierende, Doktoranden und Berufsanfänger aus ganz Deutschland an“, berichtet Sebastian Streit, der Nachwuchssprecher der Gruppe.

Breit gefächert ist auch das Tätigkeitsprogramm. Die Nachwuchsgruppe organisiert neben Fachvorträgen oder Treffen auch Exkursionen. „Auf der Grünen Woche haben wir mit der Bauernjugend einen ersten Kontakt geknüpft. Dieser hat uns jetzt nach Südtirol geführt“, so Streit.

Gefährlich: Wenn Fakten nicht mehr zählen

„Wenn die gefühlte Wahrheit wichtiger ist als die auf Fakten basierende, dann wird es gefährlich“, unterstrich Streit beim Treffen. Dieses Phänomen nimmt leider zu, stellen die Vertreter der beiden Organisationen fest. In der Landwirtschaft beispielsweise beim Thema Pflanzenschutz oder Gülle. Manche Leute sehen in der Folge im Landwirt nicht den Pflanzenschützer, sondern einen „Giftmischer“. „Solche Anschuldigen können wir nicht stehen lassen. Sie sind nicht nur verletzend für die ganze Berufsgruppe, sondern entziehen sich jeglicher Grundlage“, so Wilhelm Haller, SBJ-Landesobmann.

Beide Organisationen wissen: Dem kann man nur entgegenwirken, indem man mit den Konsumenten gezielt das Gespräch sucht. Die Bauernjugend hat auch deshalb vor über einem Jahr den Blog www.blauer-schurz.it eingerichtet. „Wir suchen den Austausch mit allen Interessierten auch online und stellen die Landwirtschaft auf dem Blog so dar wie sie wirklich ist. Damit schaffen wir auch Unwahrheiten aus der Welt“, so Andreas Mair, SBJ-Landessekretär. Zukünftig vielleicht auch mit dem einen oder anderen Gastbeitrag der Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland – weil Fakten zählen.

Von: pf

Bezirk: Bozen