Diözesaner Familiensonntag am 11. Juni

„Wir dürfen Eltern nicht alleine lassen”

Donnerstag, 08. Juni 2017 | 13:25 Uhr

Bozen – „Wir dürfen Eltern nicht alleine lassen. Sie brauchen die Unterstützung und Wertschätzung aller!“, so Ehe- und Familienseelsorger Toni Fiung anlässlich des Familiensonntags, der am kommenden Sonntag, Dreifaltigkeitssonntag, in den Pfarreien als Tag der Begegnung und des freudigen Zusammenseins unter den Familien gefeiert wird. „Eine gute Gelegenheit, die Anliegen unserer Familien zur Sprache zu bringen“, so Fiung.

„Am Dreifaltigkeitssonntag erinnern wir an einen Gott, der Beziehung in sich ist und der die Begegnung zu uns Menschen sucht. Dies bestärkt uns, die Beziehung zu den Menschen in unserer Nähe und zu Gott zu reflektieren und zu pflegen“, hebt Ehe- und Familienseelsorger Toni Fiung hervor. Der Familiensonntag soll jedoch nicht als ein isoliertes Ereignis oder Fest dastehen. Weit sinnvoller ist es, den Familiensonntag als Anlass zu nehmen, den Wert von Familie ins Gespräch zu bringen. „Familie hat Verantwortung und Eltern brauchen Unterstützung um ihre vielfältigen Aufgaben nachzukommen. Wir dürfen Eltern in ihrer Verantwortung nicht alleine lassen“, so Fiung.

Wer Familie wertschätzt, fördert Familie. Natürlich darf sich die Diskussion um Familienförderung nicht nur um das Materielle und um finanzielle Förderung drehen, denn Geld allein macht Familie nicht glücklich. Es braucht auch eine Wertediskussion, nämlich: wie wird Erziehung und Beziehungsarbeit geschätzt und honoriert, auch in der Öffentlichkeit. Wie wird die Rolle der Eltern aufgewertet. Dazu braucht es klare gesellschaftliche und politische Unterstützung, so zum Beispiel die Möglichkeit für den Mann ohne Probleme in Karenz zu gehen, Teilzeitarbeit für Mann und Frau, Kindergeld, gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit, Anerkennung der Erziehungsjahre und Pflegejahre als Rentenbeitragsjahre.
In der Diskussion um Kinderbetreuungsmöglichkeiten muss für Toni Fiung folgende Überlegung Platz haben: Es gilt alles zu fördern, was Kindern frühe, verlässliche Bindung ermöglicht. „Dauernder Wechsel schafft Verwirrung und kann dem Kind nicht genügend Halt und Sicherheit vermitteln. Für Kinder ist es wichtig zu spüren, dass Mutter und Vater gerne Eltern sind und dass sie Interesse, Freude am Kind zeigen. Nicht zu verantworten ist es, wenn Kinder hin- und her oder gar abgeschoben werden, denn dann können sie sich als ungewollt, und ungeliebt oder lästig erleben“, so Fiung.

Von: luk

Bezirk: Bozen