Für den guten Zweck

Gruselige Sinner-Fratze in Holz geschnitzt

Dienstag, 09. Dezember 2025 | 13:22 Uhr

Von: idr

Bozen/Salurn – Die Krampuszeit hat Südtirol und das Trentino fest im Griff. Wenn es um die eindrucksvollen, oft furchteinflößenden Masken geht, die den Nikolaus bei den traditionellen Umzügen begleiten, führt seit Jahren kaum ein Weg an Luca Pojer vorbei. Der Bildhauer aus Salurn ist zu einem der bekanntesten Krampus-Maskenschnitzer der Region geworden. Nun sorgt seine Sinner-Maske für Wirbel, doch sie dient einem guten Zweck.

Seine aus Zirbenholz gefertigten und kunstvoll bemalten Einzelstücke sind begehrte Sammlerobjekte. Porträtmasken jedoch hat Pojer bisher stets gemieden. In diesem Jahr hat ihn sein langjähriger Bewunderer Fausto Calliari auf eine besondere Idee gebracht: eine Krampus-Maske des Südtiroler Tennisstars Jannik Sinner zu schaffen. Keine Provokation, sondern ein Herzensanliegen. Denn hinter dem Auftrag steht eine Geschichte, die enger mit Hoffnung und Dankbarkeit zu tun hat als mit den alpenländischen Dämonen.

Eine Maske wird zum Zeichen der Dankbarkeit

„Vor sechs Jahren wurde bei mir völlig unerwartet eine aggressive Form von Leukämie diagnostiziert“, erzählt Calliari gegenüber Alto Adige. Wochenlang lag er im Krankenhaus von Bozen, unterzog sich intensiver Chemotherapie und einer Knochenmarktransplantation. „Jeden Morgen sagte ich mir: Wenn ich das überlebe, möchte ich etwas zurückgeben.“

Während dieser schweren Zeit begegnete er den Freiwilligen des Vereins „LuceMia – Il sorriso di Laura Randi“, die Patienten und Familien auf der Hämatologie-Abteilung begleiten. Calliari spricht von einer Nähe und Fürsorge, die zu den schönsten Erfahrungen seines Lebens zählen.

Tennisleidenschaft im Krankenzimmer

Im selben Krankenzimmer lernte er auch Giovanni Pistis kennen, einen Sarden, der seine Liebe für Tennis mit ihm teilte. „Er hatte immer die Fernbedienung in der Hand und schaute stundenlang Tennis. So entstand meine Leidenschaft für den Sport – und für diesen rothaarigen Jungen aus Südtirol, der später die Nummer eins der Welt werden sollte.“ Pistis erlag der Krankheit. Für Calliari bleibt die Verbindung zwischen Sport und Krankheit umso mehr.

Die fertige Maske hält Calliari heute mit sichtbarer Rührung in den Händen. Vor der Versteigerung hofft er auf ein Autogramm von Sinner. Der Erlös soll vollständig LuceMia zugutekommen. Es bleibt zu hoffen, dass der porträtierte Sextner den Wert des Kunstwerkes steigern kann, um eine große Summe für ein schwerwiegendes Problem zusammenzubekommen.

Bezirk: Pustertal

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