Lars von Trier sorgte mit seinem Posting für Kritik

Lars von Trier eckt mit Russland-Aussage auf Instagram an

Donnerstag, 24. August 2023 | 13:26 Uhr

Lars von Trier (“Antichrist”, “Melancholia”) hat mit einer Aussage zum Ukraine-Krieg Kritik auf sich gezogen und anschließend seine Unterstützung für die Ukraine betont. Natürlich unterstütze er die Ukraine von ganzem Herzen, hieß es am Donnerstag in einem Beitrag auf dem Instagram-Konto des dänischen Regisseurs. Zwei Tage zuvor hatte er gepostet: “Russian lives matter also!” (“Auch russische Leben zählen!”).

Damit hatte sich der 67-Jährige am Dienstagabend an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Kremlchef Wladimir Putin und die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen gerichtet. Er ging damit auf einen Besuch von Selenskyj in Dänemark ein, in dem er zusammen mit Frederiksen in einem F-16-Kampfjet saß. Frederiksen habe dabei lächelnd “im Cockpit einer der unheimlichsten Tötungsmaschinen unserer Zeit” posiert, meinte von Trier.

Er habe nur das Offensichtliche festgestellt, schrieb er am Donnerstag: dass alle Leben auf dieser Welt etwas bedeuteten. “Aber es scheint ein vergessener Satz aus einer Zeit zu sein, als Pazifismus eine Tugend war”, schrieb von Trier. Seine Assistentin bestätigte auf dpa-Anfrage, dass es sich um sein eigenes Instagram-Konto handelt.

Kommentieren ließen sich die Beiträge nicht. Zahlreiche Instagram-Nutzer hatten nach der Russland-Aussage aber Reaktionen unter früheren Beiträgen des Dänen geschrieben. Dabei wiesen sie darauf hin, dass Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Menschen töte und Zerstörung anrichte. “Die Ukrainer haben das Recht zu leben! Russland hat einen Krieg begonnen und tötet jeden Tag Menschen. Warum unterstützt du Russland?”, schrieb eine Nutzerin. Ein anderer Nutzer meinte, von Trier solle in die Ukraine kommen oder sich online anschauen, was Russen täglich im Land anrichteten.

Dänemark und die Niederlande hatten der Ukraine am Sonntag die Lieferung von F-16-Kampfjets zugesagt. Aus Dänemark soll das von Russland angegriffene Land nach Angaben von Frederiksen bis 2025 insgesamt 19 der Flugzeuge erhalten.

Von: APA/dpa