Harsche Kritik an der Bobbahn in Cortina

Wie in Venedig: Reinhold Messner fordert Ticket für Dolomitenpässe

Mittwoch, 01. Mai 2024 | 10:54 Uhr

Bozen – Seit dem 25. April und an 29 weiteren Tagen in diesem Jahr sind Tagestouristen in Venedig, die zwischen 8.30 und 16.00 Uhr die Stadt besuchen wollen, dazu verpflichtet, dafür fünf Euro zu bezahlen. Obwohl die „Eintrittskarte“ für Diskussionsstoff sorgt, kann Extrembergsteiger Reinhold Messner der Maßnahme einiges abgewinnen. Er lässt nun mit einem Vorschlag aufhorchen, der die Dolomitenpässe betrifft.

Seiner Ansicht nach herrscht dort zu viel Verkehr. Auch andere finden: Mit Nachhaltigkeit hat das nur mehr wenig zu tun.

Dem König der Achttausender zufolge könnte das Ticket in Venedig als Modell für eine ähnliche Regelung in Südtirols Bergwelt dienen. Dadurch soll der Verkehr kontrolliert und eingedämmt werden. „Eine neue Strategie, die leicht umzusetzen ist, um zu verhindern, dass die Dolomitenpässe stets voller Autos sind“, erklärt Messner italienischen Medien gegenüber.

Es sei eine Frage der Logistik, aber man müsse sich etwas einfallen lassen. „Die Dolomitenpässe sind zu bestimmten Zeiten überfüllt. Das Problem liegt auf der Straße, nicht in der Landschaft“, erklärt Messner.

Harsche Kritik übt Messner gleichzeitig an der Bobbahn in Cortina, die anlässlich der olympischen Winterspiele im Jahr 2026 errichtet werden soll. Das Projekt, das bereits im Vorfeld für Kontroversen gesorgt hat, soll insgesamt 122 Millionen Euro verschlingen. Dazu kommen jährliche Wartungskosten von über einer Million Euro für eine recht überschaubare Anzahl an Sportlern, die die Bahn nutzen.

Auch Messner lässt keine Zweifel offen, wie er über die Bahn denkt: „Eine unglaubliche Sache, eine dumme Sache.“ Das Internationale Olympische Komitee hat sich in der Vergangenheit ebenfalls mehrmals dagegen ausgesprochen.

„Warum muss man so viel Geld ausgeben“, fragt sich Messner, der darauf hinweist, dass im nahen Ausland Einrichtungen bereits vorhanden sind. „In Innsbruck ist alles bestens vorbereitet.“ Auch in St. Moritz gibt es eine Anlage, die funktioniert.

„Diese Strukturen nutzt später niemand mehr und sie werden dann sich selbst überlassen“, befürchtet der Bergsteiger in Zusammenhang mit Cortina.

Reinhold Messner ist am Freitag zu Gast beim Filmfestival in Trient. Dort wird nämlich die restaurierte Fassung des Dokumentarfilms „Gasherbrum – Der leuchtende Berg“ von Regisseur Werner Herzog in italienischer Sprache gezeigt.

Der Film, der ursprünglich vor 40 Jahren veröffentlicht worden ist, erzählt vom Sommer 1984, als Reinhold Messner und Hans Kammerlander eine der größten bergsteigerischen Leistungen im Himalaya vollbrachten, die bis dahin unternommen worden waren: die Besteigung der beiden Achttausender Gasherbrum I und Gasherbrum II in rein alpinem Stil ohne Sauerstoff und ohne fremde Hilfe.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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45 Kommentare auf "Wie in Venedig: Reinhold Messner fordert Ticket für Dolomitenpässe"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
gandalpippm
gandalpippm
Grünschnabel
19 Tage 23 h

Jo ober nor bittschian für die Einheimischen gratis und net das die Touris wieder die Korten für a poor euro von die Hotels kriagn und mir kennen blechn wia die teppm wenn mor afn Berg welln.

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
20 Tage 41 Min

100% Zustimmung. Vielleicht noch ein Jahresticket oder eine Ausnahme für Ortsansässige Pendler.

Blitz
Blitz
Kinig
19 Tage 22 h

Höchste Zeit, i möcht net dersticken !

Schlernhex01
Schlernhex01
Grünschnabel
20 Tage 38 Min

Nicht immer seiner Meinung, diesmal zu 100%.

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
19 Tage 23 h

Wollen wir wieder zurück ins Mittelalter, wo man Wegzoll zahlen musste? Dann will man uns noch weiß machen, man kann sich in der EU frei bewegen. Aber nur wer Geld hat, das sagt uns aber niemand. Das gleiche bei den Fahrverbote in den Städten, wer sich ein neues Auto leisten kann, darf fahren. Der Andere muss zuhause bleiben.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
19 Tage 18 h

@ der echte Aaron

Sie haben völlig recht, außer bei den alten Autos in den Städten. Es ist manchmal wirklich eine Zumutung hinter einem alten “Stinker” herfahren zu müssen. Manche Autos verschmutzen eben das zigfache als andere. Und Autos unter Euro 4 sind immerhin schon mindestens 15 Jahre alt.

sarnarle
sarnarle
Universalgelehrter
19 Tage 15 h

@Chrys Glaubst du nicht wenn es finanziell möglich wäre würde ihm der mit dem alten Stinker auch ein neueres Auto kaufen?

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
19 Tage 13 h

@Chrys
Ein altes Auto ,,auffahren,, ist x mal besser als ein neues Herzustellen und ein alter Kleinwagen ist auch vom verbrauch umweltfreundlicher als ein neuer Sportwagen / Großraumlimousine, der das dreifach verbraucht und somit viel mehr Erdöl nach Europa geschifft werden muss…..und ein 15 Jahres altes Auto ist heutzutage noch lange nicht alt. Wir sollte uns von der Wegwerfgesellschaft verabschieden und nicht von noch funktionierenden Geräte/Dinge ……

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
20 Tage 23 Min

Do hota leido Recht do Messner…möcht nicht wissen, was hinter den Kulissen alles abgespielt wird, bei der Bobbahn… do vodian la die Gewissn wiedo amo guit… und olbm mit INSON Geld prossn…. Se get mo am meisten afn S…

So ist das
19 Tage 23 h

Nicht erschrecken. Das läuft meistens so.

supersonic
supersonic
Tratscher
19 Tage 22 h

Ich denke in Venedig sollten Italiener und in den Dolomiten Einheimische das Recht haben ohne der Kasse zu müssen,Touris hingegen 50€.
Und von der Bobbahn redmer gor nét…eine Schande.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
19 Tage 18 h

@ supersonic

Den Venezianern stören viel weniger die Ausländer denn die nächtigen überwiegend in Venedig oder in der näheren Umgebung. Viel mehr stören sie sich an den Italienern die als Tagestouristen anreisen.
Die Maut auf den Dolomitenpässen würden dann auch größtenteils wieder von uns bezahlt werden denn längs der Dolomitenstraßen wohnen wohl nicht all zu viel Menschen und wenn einer vom Vinschgau oder Pustertal in die Dolomiten fahren möchte, dann wird er halt bezahlen müssen.

Lois L.
Lois L.
Tratscher
19 Tage 20 h

Eine Tourismusabgabe sollte auch der Allgemeinheit zugute kommen, die Nachteile bekommen auch alle zu spüren

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
19 Tage 18 h
@ Lois L. jede Gemeinde hat die Möglichkeit, bis zu € 2,50 pro Gast, für andere Projekte, auf die Orts Taxe aufzuschlagen. Folglich kommt diese Summe der Allgemeinheit zu Gute. Man soll sich aber auch überlegen ob es besonders sinnvoll ist, dass nur mehr diejenigen kommen können, die es sich leisten können. Die Gäste, die in einem 4* Hotel wohnen und bereits 1.000de von € bezahlen werden diese Tickets, gleich wie die Bustickets, von ihren Vermietern gleich mit angeboten bekommen. Am Ende heißt es dann wieder, die Gäste bekommen die Tickets gratis und wir Bozner müssen bezahlen wenn wir über… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
19 Tage 17 h

Ja, aber nur der Allgemeinheit in Form von Renaturierung, Klimaschutz usw. denn genau aus dem Grunde erhebt man sie wenn sie kommt.

Lois L.
Lois L.
Tratscher
19 Tage 14 h

@N. G. Warum? Was ist mit den hohen Preisen, den Wohnkosten, der aus Steuergeldern finanzierten Infrastruktur welche von der Allgemeinheit bezahlt wird?

Tommmi
Tommmi
Grünschnabel
19 Tage 23 h

Die zuständigen Südtiroler sind aber im gegensatz zu den Italienern nicht imstande, zu bl… oder schämen sich zu kassieren, Österreich machts ja schon immer .

Unioner
Unioner
Superredner
19 Tage 22 h

Sehr gerne, guter Vorschlag. Ich bezahle gerne und das schreckt auch die Wenigsten ab weil wir Deutschen einfach Südtirol lieben.

Doolin
Doolin
Kinig
19 Tage 23 h

….mindestens 50 Mäuse…
😜

sophie
sophie
Kinig
19 Tage 22 h

Messner hat 100% Recht, soviel Natur zerstören, um dann im Nachhinein soviel Geld blechen müssen um die Bahn in Stand tu halten.
Die Pässe gehören auch nur mehr gegen eine Gebühr zu befahren…

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
19 Tage 19 h
@ sophie ob Sie recht oder unrecht haben will ich nicht besonders kommentieren. Ich möchte nur anmerken, dass hier eine völlig unterschiedliche Meinung herrscht, wer dann fahren darf, bzw. wen die Menschen längs der Dolomitenstraßen als einheimisch einstufen. Eines ist meiner Meinung aber auch klar, ein Ticket wird nur sehr wenige davon abschrecken ein Ziel zu meiden. Die 5 € in Venedig werden keinen Touristen davon abhalten, Venedig zu besuchen. Es hat höchstens zur Folge dass man Polizeikräfte für sinnlose Kontrollen einsetzen muss. Denken Sie an die Seiser Alm. Früher fuhren wir nahezu gratis auf die Alm und parkten auf… Weiterlesen »
nikname
nikname
Universalgelehrter
19 Tage 20 h

würde den Pass für den Individualverkehr ganz sperren, bei einer Maut ist der Wohlhabende wieder im Vorteil.

Aurelius
Aurelius
Kinig
19 Tage 23 h

Recht hat er

Tiroler25
Tiroler25
Superredner
19 Tage 23 h

Kann man unterschreiben

lumbumba
lumbumba
Grünschnabel
19 Tage 16 h

SÜDTIROL GEHÖRT ZUGESPERRT ……AM BRENNER IN WINNEBACH IN SALURN AM RESCHEN::::ÜBER ZU:::::WIR VERWÖHNTES SÜDTIROLER PAK LASSEN NIEMAND MEHR INS LAND:::::WIR WOLLEN UNTER UNS BLEIBEN:::::INZUCHT VORPROGRAMIERT

Zugspitze947
19 Tage 19 h

Klassevorschläge ,Reinhold das hat Hand und Fuß allerdings sollte die Dolomitenmaut wenigstens 15 € Kosten ! 🙂 👌Der Bau der Bobbahn in Cortina ist der totale Wahnsinn,denn wie du sagst nachher vergammelt sie wie in Torino ! :-(😢

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
19 Tage 17 h

Italien machts halt überall komplizierter, als es ist. Jetzt musste man den Straßenkodex abändern, damit auf den Dolomitenpassstrassen überhaupt etwas angedacht werden kann, sonst wäre es nicht möglich gewesen. Und jetzt schauen wir, welcher Politiker die palle hat, etwas zu tun, denn die wichtigsten Dolomitenpässe (Grödnerjoch ausgenommen) sind Grenzpässe zwischen verschiedenen Regionen und da haben meist alle verschiedene Interessen und geben nicht nach. Oft frage ich mich, ob die Politiker die Gesetze machen oder die Gesetze die Politiker machen.

Staenkerer
19 Tage 16 h

de lösung werd hols so ausschaugn: de touristn de do logiern kriegn a (fost) gratistiket des ihnen 2-3€ kostet und mit den se de dauer des aufentholts jedn poss fohrn kennen, einheimische und de togesauflügler zohln jedesmol de 5€ …..

diskret
diskret
Universalgelehrter
19 Tage 16 h

Noch x Museum bauen oben aufn Berg
Dann die Besucher mit die Scherpas hinauf tragen lassen

bon jour
bon jour
Kinig
19 Tage 13 h

Messners Inkompetenz.

OrB
OrB
Kinig
19 Tage 16 h

Bravo Messner!!
Nicht nur eine Maut auf  die Pässe verlangen, sondern auch die Anzahl der Fahrzeuge von Touristen auf die Pässe begrenzen!!

doco
doco
Superredner
19 Tage 16 h

wenn ich die Großglockner Hochalpenstrasse benutze muss ich auch das Ticket bezahlen das läuft ganz ohne Probleme ab alles nur eine Sache der Organisation.

Oldwest
Oldwest
Grünschnabel
19 Tage 19 h

Pünktlich wie jedes Jahr im Frühjahr flammt die Diskussion über die Dolomitenpässe wieder auf und man ist gerade dabei einen Monitoring und eine Expertenkommision diesbezüglich einzurichten die dann pünktlich im Hochsommerverker erstickt bis sie wieder im nechsten Frühjahr wieder aufflammt so geht es schon seid 30 Jahren 😅😅

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Tratscher
19 Tage 19 h
So ein Schmarrn, wer lässt sich wegen 5€ davon abhalten, ist dann so wie in Venedig kein Mensch weniger Hauptsache Kohle. 1. Der Einheimische muss davon ausgenommen werden, es kann nicht sein das wir uns im eigenen Land bald ohne zu zahlen nicht mehr bewegen können. 2. Jeder Gast und Hotelier muss pro Übernachtung ca.10€ zahlen und hat somit sämtliche Lifte inkludiert. Damit würden tausende Gäste täglich auf das Auto verzichten, der Lift ist ja schon gezahlt, bei den horrenden Preisen die die Liftbetreiber verlangen ist klar das alle lieber das Auto nehmen. Durch die darausfolgende Auslastung der Lifte könnten… Weiterlesen »
andr
andr
Universalgelehrter
19 Tage 16 h

Man sollte versuchen die Pässe zumindest 2x in der Woche zu sperren. In der corona Zeit war ich mit dem Rad in den Dolomiten unterwegs, ich hörte zum ersten Mal die Vögel pfeifen das war ein super Erlebnis das vielen gefallen würde! Ruhe und eine frische saubere Luft zum atmen
Herrlich

Sueddeutsch
Sueddeutsch
Grünschnabel
19 Tage 13 h

Wenn an einem passenden Samstag 20 tsd Südtiroler in Innsbruck einfallen um einzukaufen und zu tanken dann will natürlich niemand die freundlichen Italiener zur Kasse bitten. Nein

doco
doco
Superredner
19 Tage 16 h

ganz richtig was Herr Messner sagt bin voll seiner Meinung.

ieztuets
ieztuets
Universalgelehrter
19 Tage 14 h

Nit lei die Dolomitenpässe, z.B. Penserjoch und Jaufenpass werden als Rennstrecken von Tagesmotofanaten missbraucht und die Sicherheit aller gefährdet!

bon jour
bon jour
Kinig
19 Tage 13 h

soll man jetzt zahlen, wenn man zuhause unterwegs ist? 

navy
navy
Grünschnabel
19 Tage 13 h

Noch der olimpiade beibm lai 30 sportler dei a so a einrichtung nou benutzn werdn . Wenn iberhaupt !! … Tuier !!

Singer1
Singer1
Neuling
19 Tage 1 h

Für Einheimische soll es frei bleiben, alles, grundsätzlich sollten Einheimische, Kontrolle durch Ausweis, alles Gratis sein, Bus, Zug, Seilbahn, Eintritt in Museum, Schlösser usw, auch eine Pass Maut frei für Südtiroler. Für Touristen, auch solche aus Italien, soll alles voll aufgesetzt werden. Keine freien Karten mehr, jeder Preis 50/100% erhöht. Wir haben einfach zu viel Touristen im Land, das muss wirklich dauerhaft gestoppt werden. Wir gehen daran früher oder später zugrunde. Da muss endlich ein Umdenken erfolgen.

raunzer
raunzer
Superredner
19 Tage 16 h

Ich bin auch dafür dass der, der sich`s leisten kann tun und lassen kann was er will.

Kuno
Kuno
Neuling
19 Tage 25 Min

Ist halt wie immer, Touristen wollen wir nicht, aber das Geld nehmen wir gerne. Nicht mehr rumeiern, sagen wir wollen nur Summe X im Jahr an Touristen und dann gibt’s es für diese Eintrittskarten wie bei einem Museum, so kann prima gesteuert werden wieviele wann kommen.

giftzwerg
giftzwerg
Tratscher
7 Tage 3 h

gratiskorten für gäste ür öffentliche Verkehrsmittel auf Spesen der einheimischen ober Eintritt für dolomitenpässe?
Wie wärst mit weniger werbung?

Morgen
Morgen
Neuling
7 Tage 3 h

Messner Predigt Wasser und trinkt Wein. Das Museum was er in der Provinz Belluno hat transferiert er nach Sexten in das Skigebiet Drei Zinnen. Warum wohl? Weil in Belluno wo das Museum momentan ist zu geringe Besucherzahlen hat. Er verlegt das Museum in eine touristische Hochburg und trägt dazu bei noch mehr Touristen und somit Verkehr anzuziehen. Seine Aussage bei einer Fernsehsendung war dass wir nicht zu viele Touristen haben sondern diese nur richtig verteilt werden müssen. Wenn das seine Meinung ist hätte er das Museum in der Provinz Belluno lassen sollen wo weniger oder besser gesagt nichts los ist.

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