Tschechen sind nicht begeistert

Kuba will Staatsschulden mit Rum bezahlen

Sonntag, 18. Dezember 2016 | 08:22 Uhr

Havanna – Immer Sorgen mit dem lieben Geld! Die kubanische Regierung hat sich vor kurzem etwas besonderes einfallen lassen, um ihre Geldsorgen loszuwerden: Sie wollte ihre Staatsschulden bei der tschechischen Republik mit Rum bezahlen.

Kubas Schulden sind schon alt, sie kommen noch aus der Zeit des Kalten Krieges. Damals waren beide Länder Teil des kommunistischen Blocks und die Tschechen haben den Kubanern Geld für geliehen, viel Geld. Insgesamt schuldet Kuba heute Tschechien 276 Millionen US-Dollar. Da die Kubaner aber auch heute noch nicht flüssig sind, haben sie den Tschechen vorgeschlagen ihre Schulden in Kubanischen Rum zu zahlen. Rum gibt es auf Kuba ja genug. Man kann sich denken, dass die tschechische Regierung nicht von dem Vorschlag begeistert ist. Zumindest einen Teil der Schulden hätten sie gerne in harter Währung zurückgezahlt, sagte der Ministeriumssprecher Michael Zurovec.

Ein anderer Vorschlag war, einen Teil der Schulden in Medikamenten zu zahlen. Allerdings sind Kubanische Medikamente in der EU nicht zugelassen, Rum aber schon. Die Kubaner sind allerdings nicht das erste Land, das versucht seine Schulden mit einem Trick abzuzahlen. Nordkorea zum Beispiel hat einmal versucht zehn Millionen US-Dollar Schulden in Ginseng-Produkten zu bezahlen. Da ist Rum sicher ein besseres Zahlungsmittel.

Es wundert auch niemanden, dass die Tschechen den Kubanischen Rum nicht wollen: Tschechien ist eine Biernation. Die Tschechen trinken weltweit das meiste Bier pro Kopf, Rum wird nur wenig importiert. Vielleicht sollten die Kubaner aber auch einfach noch ein paar Zigarren zu den Rumfässern packen, um den Tschechen ihr Zahlungsmittel schmackhaft zu machen.

Von: pf