Von: mk
Bozen – Der Hochsommer ist dafür bekannt, heiß zu sein. Öfters geraten Hunde in überhitzten Autos in Gefahr. Dies nimmt der Südtiroler Tierfreundeverein zum Anlass, um auf diese Gefahrenquelle und mögliche Maßnahmen bei Notfällen hinzuweisen. Nur mal schnell zum Bäcker oder einen Kaffee trinken – da zahlt es sich doch nicht aus, Bello aus dem Auto zu holen, anzuleinen und mitzuschleppen. Wegen der zehn Minuten im Auto, noch dazu bei leicht geöffnetem Fenster, das tut ihm nichts. Und außerdem steht das Auto eh im Halbschatten und es geht ein leichter Wind – so oder ähnlich denken Hundebesitzer leider viel zu häufig und nicht selten sind ihre vierbeinigen Freunde am Ende des Bäcker- oder Barbesuches tot. Ihr Kreislauf hat der Hitze, die sich im geschlossenen Auto in kurzer Zeit entwickelt, nicht ertragen und es kommt zum Herzstillstand.
Das Auto wird zum Backofen
Die Hitzeentwicklung in einem geschlossenen, abgestellten Auto wird üblicherweise total unterschätzt. Dabei wird auch ein im Schatten geparktes Auto sehr schnell zum Backofen. Selbst bei nur 20 Grad Außentemperatur dauert es nur wenige Minuten, bis sich die Luft im Auto aufheizt. Das Fenster einen Spalt breit zu öffnen nützt nichts, da es ohne fehlende Luftzirkulation nicht möglich ist, die Innentemperatur im Fahrzeug zu senken. Zunächst versucht ein Hund durch Hecheln seinen Körper abzukühlen. Andere Möglichkeiten hat er nicht, da er kaum Schweißdrüsen besitzt. Innerhalb kürzester Zeit hilft das Hecheln auch nichts mehr; die Hunde erleiden einen Herzstillstand oder irreparable Schäden an den Organen, welche selbst dann noch eintreten können, wenn das Tier bereits aus der Gefahrenzone befreit worden ist. Die wichtigsten Indizien für eine Überhitzung sind: Apathie, Hecheln, dunkle Zunge, glasiger Blick. Übrigens gilt die Gefahr nicht nur für Hunde, sondern auch für andere Tiere, die in einem geschlossenen Auto verweilen müssen. Also Vorsicht bei jeglichem Lebewesen!
Schnelle Hilfe dringend nötig
Wer einen Hund in einem derartigen Zustand entdeckt, muss umgehend handeln. Wenn möglich, ist sofort den Besitzer zu verständigen und der Hund zu befreien. Sollte dies nicht möglich sein, ist umgehend die Polizei oder – in der Stadt – die Berufsfeuerwehr zu verständigen. Bis zu deren Eintreffen muss man versuchen, den Wagen gegen die Sonne abzudunkeln und mit Wasser zu kühlen. Den Wagen gewaltsam zu öffnen oder das Fenster einzuschlagen, ist Privaten nicht erlaubt. Das dürfen nur die angeforderten Sicherheitsbeamten.
Satte Strafen für Hundehalter
Einen Hund im Auto einzuschließen und ihm damit zu schaden, gilt als Tierquälerei und somit als Straftat. Der Tatbestand der Tierquälerei wird mit Gefängnisstrafen von ein bis drei Jahren und einem Bußgeld zwischen 3.000 und 15.000 Euro bestraft.