Von: Ivd
Vahrn – Ein Stück Weltall landet in einer Dachrinne in Vahrn: Fotograf Claudio Tagliari aus Latzfons hat den ersten bestätigten Mikrometeoriten Südtirols gefunden.
Mikrometeoriten sind winzige Partikel aus dem All, meist nur Bruchteile eines Millimeters groß. Sie entstehen, wenn kleine Gesteinsbrocken beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig verglühen und die Erde erreichen. Der von Tagliari entdeckte Mikrometeorit misst etwa 0,15 Millimeter – ein kaum sichtbares, aber faszinierendes Relikt aus den Anfängen unseres Sonnensystems.
Tagliari fand nicht nur einen, sondern gleich zwei Mikrometeoriten. Beide gehören zur sogenannten „PO“-Klasse (Porphyritic Olivine), erkennbar an Olivin-Kristallen in einer feinkörnigen Matrix – typische Zeugen früher planetarer Entwicklungsprozesse.
Der Fund geht auf seine Teilnahme am Mikroskopierworkshop des Naturmuseums Südtirol zurück: “Dass ein Teilnehmer unseres Workshops solche Funde macht, ist eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit. Es freut mich, dass unser Workshop direkte Früchte trägt,” sagt David Gruber, Direktor des Naturmuseums, „Der Fund belegt, wie Citizen-Science-Projekte Menschen befähigen, aktiv an naturwissenschaftlichen Entdeckungen mitzuwirken.”
Wer selbst auf kosmische Spurensuche gehen möchte, hat bald Gelegenheit dazu: Am 21. Mai findet der nächste Mikroskopierworkshop im Naturmuseum Südtirol statt (Anmeldung auf der Webseite des Naturmuseums). Claudio Tagliari wird persönlich anwesend sein und von seiner spannenden Suche nach Sternenstaub berichten.
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